Die Brennnessel ist zwar keine Wunderwaffe, aber bei regelmäßiger Anwendung ein nützlicher Helfer im Garten. Es lohnt sich bei einem Spaziergang die Handschuhe und Gartenschere einzustecken um zu sammeln. Die Inhaltsstoffe wirken abwehrend gegen saugende Schädlinge sowie gegen Mangelerscheinungen von Pflanzen und sind ein natürlicher Unkrautvernichter.

Was sammeln wir?

Wir suchen nach der großen und kleinen Brennnessel, von der wir die obere Hälfte abschneiden. Ideale Erntezeit ist kurz vor der Blüte. Vorsicht vor Verwechslung mit der Taubnesseln, welche zu einer anderen Pflanzengattung gehört und deren Wirkstoffe nicht effektiv sind.

Anwendungsmöglichkeiten

In der „Zubereitung“ unterscheidet man zwischen kaltem Sud, aufgekochter Brühe und vergorener Jauche.

 

Brennnesselsud

Die gut zerkleinerten Pflanzenteile werden für ca. 12 Stunden in kaltes Wasser (idealerweise Regenwasser) eingelegt, danach abgeseiht und kann sofort verwendet werden.
Der halb mit Brennnesselschnipsel gefüllte Kübel wird mit Wasser aufgefüllt (ca. 1/2 kg Brennnessel auf 5 Liter).

 

Brennnesselbrühe

Dabei werden die zerkleinerten Brennnessel 24 Stunden in Wasser eingelegt und danach für ca. 30 Minuten in einem Topf aufgekocht. Nach zwei Tagen Ruhezeit kann der Auszug (1:5 verdünnt) verwendet werden.

Wie auch beim Sud werden die festen Pflanzenteile mit einem Sieb oder Tuch gefiltert und mit einer Sprühflasche aufgetragen. Die Pflanzenreste kann man auch als Dünger direkt in die Erde z.B. im Hochbeet einarbeiten.

Die Anwendung sollte in beiden Fällen mindestens drei Tage in Folge wiederholt werden. Idealer Weise sollte nicht bei direkter Sonneneinstrahlung gesprüht werden, um ein Verbrennen der Blätter zu vermeiden.

 

Brennnesseljauche

Hier wird das Brennnessel-Wasser-Gemisch mindestens 2 Wochen an einem warmen sonnigen Ort zur Gärung gebracht. Rühren Sie täglich etwas um, bis sich kein Schaum mehr bildet und die Gärung damit vollendet ist. Die Jauche ist noch stärker konzentriert und sollte 1:10 mit Wasser verdünnt werden.

Der große Nachteil bei der Jauche ist allerdings der Geruch, weshalb wir im dicht besiedeltem Gebiet davon abraten.

Vor allem der Brennnesselsud ist schnell zubereitet und kann alle zwei Wochen, drei Tage in Folge angewendet werden.

 

Dies ist nur ein kleiner Überblick und soll dazu motivieren sich näher mit natürlichen Alternativen zu Dünger und Pestiziden zu beschäftigen. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!


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