In vielen Bundes- und Landeseinrichtungen gibt es ihn schon, aber auch in Einkaufszentren, auf öffentlichen Plätzen und selbstverständlich bei Ärzten und in Krankenhäusern: den Defibrillator, im Notfall oft lebensrettend. Jetzt gibt es Defibrillatoren auch in Kleingärten.

Vor etwa zwei Jahren startete der Landesverband Wien den Versuch, Defibrillatoren in den Kleingartenvereinen anzuschaffen, damit die Mitglieder bestmöglich auf einen Notfall vorbereitet sind. Obwohl die Defibrillatoren zu einem günstigeren Preis angeschafft werden können, mussten in den interessierten Vereinen zunächst ein paar Voraussetzngen geschaffen werden, vor allem die notwendige Stromleitung war hier ein wesentlicher Faktor. Erst kürzlich wurden aber jetzt in zwei Wiener Vereinen im 11. Bezirk die ersten Defibrillatoren installiert. Den Anfang haben die Vereine Gaswerk und Simmeringer Haide gemacht.

An dieser Aktion waren im speziellen Fall auch die Erwerbsgärten Simmering beteiligt, bei denen ebenfalls einer der insgesamt fünf lebensrettenden Geräte installiert wurden und damit öffentlich verfügbar sind, damit auch Laien/Ersthelfer Zugang dazu haben. Die Defibrillatoren sind halbautomatisiert, das bedeutet, dass keine speziellen Vorkenntnisse zur Benutzung nötig sind.

Im Rahmen einer kleinen Feier im KGV Gaswerk wurden die Standorte von den Obmännern Helmut Bayer und Ing. Helmut Kratky sowie dem Vertreter der Simmeringer Erwerbsgärtner, Thomas Steinhart, vorgestellt. Neben interessierten Mitgliedern und Gästen waren auch eine Vertreterin von PULS 4 sowie ein Vertreter vom Arbeitersamariterbund anwesend, die die Funktion der Geräte gemeinsam mit Ing. Prüstl von der Lieferfirma näher erklärten.

Die Defibrillatoren entsprechen dem letzten Stand der Technik, sind einfach zu bedienen, verfügen über GPS und verbinden sich nach Aktivierung automatisch mit der Rettung. Ein Gerät kostete rund 4.500 Euro, was nur mit gemeinsamen Anstrengungen zu stemmen war. Obmann Helmut Bayer meinte dazu: "Wenn wir nur ein Leben retten können, dann hat es sich mehr als ausgezahlt!"

Obwohl die Handhabung der Geräte einfach ist (eine Stimme gibt klare Anweisungen, wie Schritt für Schritt vorzugehen ist) will der Bezirk in Zukunft regelmäßige Schulungen anbieten.

Die Standorte der Defibrillatoren sind auf www.puls.at sowie unter www.wien.gv.at abrufbar und ersichtlich. 

Wann wird ein Defibrillator überhaupt angewandt?

Der Defibrillator kommt gegebenenfalls bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand zum Einsatz. Falls keine normale Atmung festgestellt wird, soll zuerst ein Notruf abgesetzt werden, danach abwechselnd 30 Herdruckmassagen und 2 Beatmungen durchführen. Falls ein Defibrillator vorhanden ist, diesen einschalten und den Anweisungen folgen!

Defibrillation: Meistens beginnt ein sogenannter "Herzstillstand" damit, dass das Herz versucht, immer schneller und schneller zu schlagen, dadurch aber kaum Pumpleistung bringen kann. Das nennt man Herzflimmern. Durch einen gezielten Stromstoß durch den Defibrillator kann das Herz "entflimmert" und sozusagen "neu gestartet" werden, damit es wieder richtig schlägt.

Wichtig: Keine Angst, ihr könnt nichts falsch machen (außer nichts zu tun)! Atmet ein Mensch nicht mehr, dann können Notruf und Herzdruckmassage lebensrettend sein!

(Quelle: Österreichisches Rotes Kreuz)