Die charakteristische Trompetenform des Windlings ist ja eigentlich recht nett anzusehen, würde er nicht dazu neigen, seiner Wuchsfreude ohne Absprache mit anderen Pflanzen oder dem Gartenbesitzer freien Lauf zu lassen.

Der umgangssprachlich fast liebevoll als Windling bezeichnete Vertreter der Windengewächse (Convolvulaceae) wird auch als Teufelsdarm bezeichnet. Die letztere Namensgebung lässt auf weniger Freude beim Gartenbesitzer schließen und trifft das Hauptproblem recht gut. Der Windling wuchert extrem stark und versucht an allem hochzuklettern was ihn der Sonne näher bringt.

Doch bevor wir über mögliche Gegenmaßnahmen sprechen, sehen wir uns den Störenfried etwas genauer an.

Acker- und Zaunwinde

Wenn wir in unseren Breitengraden vom Windling sprechen, meinen wir die Ackerwinde oder die Zaunwinde.
Die Ackerwinde findet man meist auf trockenen Wiesen, Brachflächen und - wie der Name bereits sagt - Äckern. Die Blüten der Ackerwinde sind zartrosa oder leicht bläulich und etwa halb so groß wie bei der Zaunwinde. Die Form der Blätter ist bei Zaunwinden eher rundlich, wogegen sie bei der Ackerwinde länglich und zugespitzt sind.

Die Zaunwinde wächst meist in Hecken und dichtem Gestrüpp. Die benachbarten Pflanzen und Zäune werden als Kletterhilfe benutzt. Auch an trockeneren Rasenstellen erkämpfen sie sich gerne ihren Platz und sind nur schwer zu entfernen.

Das dichte Wurzelnetzwerk der Winde reicht bei der Zaunwinde ca. 70 cm in das Erdreich. Die Ackerwinde kann Wurzeln bis zu einer Tiefe von zwei Metern haben. Die ganze Pflanze kann mehrere Meter lang werden und bilden an den Ausläufern Knollen, aus denen sich wieder Ableger entwickeln. Das wirklich „teuflische“ ist, das auch kleine Teile der Wurzel, welche durch Tiere oder die Gartenarbeit verteilt werden, wieder neue Windlinge bilden.

Diese Ausbreitung zu bekämpfen ist kein leichtes Vorhaben, weshalb man sich an manchen Stellen mit den durchaus hübschen Trompeten anfreunden sollte. Immerhin sind die Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten wie den Nachtfaltern und deren Raupen.

Die Fehde mit dem Windling

Auch wenn es eine Sisyphusarbeit ist, stellt das bodennahe regelmäßige Ausreißen, die beste Bekämpfung dar. Idealerweise sollte dies vor der Blüte geschehen. Auf Dauer verliert die Pflanze so an Kraft und wird weniger ausbreitungsfreudig. Es ist zwar verlockend auch die unterirdischen Wurzeln durch Auflockern des Bodens zu entfernen, aber geteilte Wurzeln führen lediglich zu neuen Trieben.

Sollte eine größere Fläche im Rasen betroffen sein, kann man diese mit einem Vlies oder mit Karton abdecken. Dieses „Ersticken“ dauert allerdings mindestens ein Jahr, weshalb man diese Stelle zusätzlich mit etwas Rindenmulch und vielleicht Kräutertöpfen verschönern kann.

Eine weitere Methode ist das Pflanzen von „Konkurrenten“, welche der Winde Nahrung und Licht entziehen. Dabei hat sich die Studentenblume, welche nebenbei auch Schnecken fernhält als sehr effektiv erwiesen. Auch mit Wiesensalbei und Knöterich kann die Verdrängung gelingen.

 

Auch wenn der stark wuchernde Windling zu einem Ärgernis im Garten werden kann, sollte man nie vergessen, dass auch diese Pflanze ihren Beitrag zur Biodiversität im Garten leistet. Nachtfalter, Bienen und Schmetterlinge freuen sich auf jeden Fall.


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