Seit dem Jahr 2000 wird am 22. Mai der „International Day for Biological Diversity“, also der internationale Tag der biologischen Vielfalt (Biodiversität), oder kurz Tag der Artenvielfalt begangen. Rund um dieses Datum finden vielfältige Aktionen unterschiedlichster Organisationen in Form einer Woche der Artenvielfalt statt.

Warum ist Biodiversität so wichtig?

Ein hohes Maß an Biodiversität bedeutet ein funktionierendes Ökosystem zu schaffen, welches wir als Mensch zum Überleben brauchen. Die Artenvielfalt an Insekten, Wirbeltieren, Pflanzen und Ökosystemen hält den Kreislauf des Lebens am Laufen:

  • Fluginsekten bestäuben unsere Nahrungsgrundlage
  • Wälder sorgen für sauberes Trinkwasser
  • Ein gesunder Boden sorgt für einen funktionierenden Stoffkreislauf
  • Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten bildet einen zukunftssicheren Genpool
  • funktionierende Ökosysteme verhindern Ausbrüche von Infektionskrankheiten
  • Biodiversität und Klima stehen in einer engen wechselseitigen Verbindung

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig Biodiversität ist. Gerade in Städten sind vor allem Kleingartenanlagen ein Ort der Artenvielfalt. Dies belegt auch die "Studie zur Biodiversität der Wiener Kleingärten 2016 – 2019"

Vielfalt bedeutet Stabilität

Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Monokulturen sind vielfältige Lebensräume anpassungsfähiger und stabiler. Unterschiedliche Pflanzenarten auf einem kleinen Raum bieten Lebensräume für unterschiedliche Tiere, welche ihrerseits wiederum die Pflanzenvielfalt und einen gesunden Boden fördern. Der Kreislauf zwischen Lebensraum und Lebewesen beginnt und stützt das Ökosystem im eigenen Garten.

Dazu gehört neben Geduld auch ein naturnahes Denken. Die unscheinbarsten Lebewesen in einem gesunden Boden sind genauso wichtig, wie Wildkräuter die oft als Unkraut gesehen werden.  

Lebensraum schaffen

Der Schlüssel zu einer hohen Biodiversität ist es einen vielfältigen Lebensraum im Garten zu bieten und diesen zu bewahren. In Thujen werden keine Vögel nisten. Pelargonien, Forsythien und Rosen sind für Bienen wertlos. An einem Grashalm oder einem Stein finden Insekten keine Nahrung.

Was kann jeder Kleingärtner selbst dafür unternehmen, um einen biodiversitätsfreundlichen Garten zu schaffen?

6 Punkte für mehr Biodiversität im Garten

 

  • Hecken mit heimischen Gehölzen
    z.B.: Amselbeere, Holler, Hagebutte, gemeiner Schneeball…
  • Tieren Unterschlupf bieten
    Insektenhotel, Nisthilfen, Totholz, Trockenmauer, Laub -, Baumschnitthaufen…
  • vielfältige Lebensräume
    wilde Ecken; Wildblumen im Kübel; Kräutergarten; kleiner Gartenteich; Bäume, Sträucher, Beete… 
  • ganzjähriges Nahrungsangebot
    verteilt-blühende Blumen-, Kräuter- oder Gemüsesorten; Begleitvegitation regulieren statt „Un“kraut bekämpfen; nektarreiche Blühpflanzen mit ungefüllten Blüten; gezielte Futterpflanzen (z.B.: Sommerflieder für Schmetterlingsraupen); Winternahrung für Vögel (z.B.: Sanddorn oder Berberitze…)
  • auf Chemie verzichten
    torffreie Erde: Fruchtwechsel im Beet: Nützlinge fördern: der richtigen Standort; Hygiene bei Gartengeräten; Fruchtmumien entfernen; Pflanzenjauchen zur Düngung und als Pflanzenschutz; manuelle Techniken (Verbrennen, Dampf, Netze, Fallen, kochendes Wasser, Zupfen)

Mit diesen Tipps wird unser Garten zu einem Ort der Artenvielfalt und wir leisten einen wichtigen Beitrag zu einem funktionieren Ökosystem.


Das könnte Sie auch interessieren