Pflanzenvielfalt im Garten fördert nicht nur Nützlinge sondern kann auch lästige Gartenbesucher fernhalten.

Einige Pflanzen enthalten besonders viel ätherische Öle und sondern so einen intensiven Geruch ab. Wie wir Menschen können auch Insekten und andere Tiere im Garten manche Gerüche nicht ausstehen und meiden diese Bereiche. Deshalb sollte bei der Gartenplanung auf gezielt eingesetzte Mischkulturen gesetzt werden. Dies ist natürlich kein Allheilmittel, denn wenn der überlebenwillen Größer als der Gestank ist und alternative Nahrungsquellen im Umfeld fehlen, kann sich schon mal ein lästiger Gast ins Beet verirren. Doch gerade der naturgerechte Gärtner sollte diese olfaktorische Abwehrmöglichkeiten nutzen, bevor er zu Pestiziden greift.

Zu diesem Thema gibt es viel Literatur und auch eine Recherche im Internet, zu ihren persönlichen "Besucherproblem", lohnt sich. Wir möchten ihnen mit diesem Artikel einen kleinen Überblick über die möglichen Anwendungen verschaffen und sie dazu motivieren, zuerst an "Duft" statt an "Gift" zu denken.

Blattläuse

Blattläuse werden von grüner Farbe besonders stark angezogen. Deshalb sind sie auch auf vielen verschiedenen Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse zu finden. Besonders gerne lassen sie sich auf Rosen, Holunder, Hibiskus, Mangold und Chilipflanzen nieder.

Einen natürlichen Weg gegen Blattläuse bietet die Abwechslung durch Mischkulturen und größere Abstände zwischen bevorzugten Wirtspflanzen. Dabei hat Bohnenkraut, Minze, Thymian, Gartenkresse, Ysop, Petersilie und Absinth eine besonders abschreckende Wirkung.
Ein besonders schöner Blickfang im Garten ist die altbewehrte Kombination von Rosen mit Lavendel oder Salbei.

Wespen

Wespen haben einen besonders feinen Geruchssinn, können aber auch Farben gut erkennen. Deshalb verwechseln sie gerne mal ein rotes, gelbes oder blaues Kleidungsstück mit Sommerblumen und lassen so den Grillabend zur „Stop & Go Veranstaltung“ werden.

Kräuter mit starken ätherischen Ölen wie Pfefferminze, Lavendel, Rosmarin oder Zitronenmelisse mögen ihre feinen Nasen aber weniger. Auch um Duftgeranien, Ringelblumen und Studentenblumen machen sie einen großen Bogen.

Die Hyazinthen blühen zwar nur bis Mai, können aber durch ihren Geruch Wespenköniginnen bei der Suche nach einem Nistplatz abschrecken. Deshalb empfiehlt sich diese in der Nähe von potenziellen Orten für den Nestbau, wie zum Beispiel Geräteschuppen, anzupflanzen.

Gelsen

Die ätherischen Öle einiger Pflanzen helfen auch indirekt indem sie den menschlichen Geruch überdecken. Deshalb kann es nicht schaden um die Terrasse z.B.:  Lavendel, Zitronenmelisse, Basilikum, Rosmarin, Zitronengras oder Ringelblumen anzubauen oder in dekorativen Pflanzentöpfen zu drapieren.

Nacktschnecken

Grüner Salat zählt zu ihren Lieblingsspeisen. Thymian, Rosmarin und vor allem Weihrauch können sie gar nicht riechen. Auch Dickblattgewächse und pelzige Blattpflanzen sowie Gräser und Farne können um das Beet als natürliche Barriere gesetzt werden. (Mauerpfeffer, Fetthenne, Nelken, Maiglöckchen…)

Ameisen

Ameisen sind wichtig Helfer im Ökosystem des Gartens. Sie entfernen organische Abfälle und fressen Eier von Insekten und Schnecken. Allerdings kann man ihren Weg zur Terrasse und Küche durch gezielten Einsatz von Lavendel, Majoran, Thymian oder auch Wermut und Rainfarn aufhalten.
(Vorsicht: Rainfarn kann für Haustiere giftig sein!)

Wühlmäuse

Wühlmäuse können zu einer wirklichen Plage im Garten werden. Mit Gerüchen alleine kann man die Nager auf Dauer leider nicht fernhalten. Sind allerdings Gewächse wie Schwarzer Holunder, Kreuzblättrige Wolfsmilch, Knoblauch oder Kaiserkrone gut im Garten verteilt, suchen sie sich vielleicht ein freundlicheres Revier.
(Vorsicht: Wolfsmilchgewächse können allergische Reaktionen und Hautreizungen auslösen!)

Alternativ kann es funktionieren sie vom Gemüsebeet wegzulocken und ihnen am anderen Ende des Gartens zum Beispiel Topinambur oder Sellerie anzubieten.

Erdäpfelkäfer

Der Erdäpfelkäfer bevorzugt nicht nur Erdäpfel, sondern auch sonstige Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Melanzani.

Spinat, Kren und Erbsen helfen, den Käfer fernzuhalten. Besonders effektiv soll Kümmel, der zwischen die Pflanzen gesetzt wird, sein.

Kohlweisling

Die Raupen des Kohlweißlings sind sehr gefräßig. Die Duftstoffe von Pfefferminze, Schnittsellerie Salbei, Beifuß, Eberraute und Thymian können sie in ihrem Hunger stoppen.

Viele dieser „Stinker“ gegen ungeliebte Gäste sind eher im Bereich der überlieferten Gartenweisheiten anzusiedeln und nicht wissenschaftlich belegt. Nicht nur das Setzen der richtigen Nachbarn auch der Sud von vielen dieser Geruchsgeber gilt als Hausmittel.

Aber nach dem Motto: „Hüft’s nix, schodt’s nix.“, kann man so seine eigenen Erfahrungen sammeln und mit anderen teilen. Der positive Nebeneffekt ist ein Garten der Vielfalt für Mensch und Tiere.

 


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