Anbauplan

Wenn das Gemüse trotz ausreichender Versorgung mit Wasser und Nährstoffe nicht erfolgreich wächst, kann ein Anbauplan, der auf Fruchtfolge und Mischkulturen abgestimmt ist, Abhilfe schaffen.

Für jede Beetfläche trägt man Haupt-, Vor- und Nachkultur ein, und deren voraussichtlichen Saat- und Pflanztermin sowie Pflanzenanzahl. Die Humusschicht sollte etwa 30-50 cm tief sein.

Fruchtfolge und Fruchtwechsel

Besonders wichtig, um Pflanzenkrankheiten und Mangelerscheinungen zu vermeiden, ist es auf die richtige Fruchtfolge zu achten. Dies gilt für jedes noch so kleine Gemüsebeet. Fruchtfolge nennt man den Anbau innerhalb einer Saison. Vom Fruchtwechsel spricht man, wenn es um den Abau von einer Saison zur Nächsten geht. Durch den Wechsel der unterschiedlichen Gemüsearten werden viele spezifische Gemüsekrankheiten weitgehend zurückgedrängt bzw. vermieden.

Nach dem Prinzip der Vierfelderwitschaft kann die Fruchtfolge auch auf vier Saisonen aufgeteilt werden: Gründüngung - Starkzehrer - Mittelzehrer - Schwachzehrer. Dazu findet man in der Literatur und im Internet eine Vielzahl von Empfehlungen in übersichtlicher Tabellenform. Durch den erhöhten Platzbedarf ist dies im Kleingarten aber manchmal nicht sehr praktikabel.

Durch Abwechslung von Stark- und Schwachzehrern sowie von Flach- und Tiefwurzlern wird die Bodengesundheit und Bodenfruchtbarkeit gefördert. Auch ein Wechsel zwischen verschiedenen Pflanzenfamilien ist von Vorteil.

Starkzehrer Schwachzehrer Tiefwurzler Flachwurzler
Kohlgewächse Wurzelgemüse Bohne Erbse
Karfiol, Broccoli, usw. Karotte, Radieschen, usw. Chili Gurke
Fruchtgemüse Lauchgemüse Lauch Kohlrabi
Paprika, Gurke, usw. Knoblauch, Porree, usw. Paprika Küchenzwiebel
  Hülsenfrüchte Tomate Radieschen
  Linsen, Bohnen, usw. Karotte Spinat

 

Mischkulturen - gute Nachbarschaft

Werden verschiedene Gemüse-, Kräuter-, Blumen- und Staudensorten auf das gleiche Beet gepflanzt spricht man von Mischkulturen. Pflanzen aus der selben Familie sollten als Nachbarn vermieden werden, um Krankheitsübertragungen und eine Anhäufung von Schädlingen zu verhindern.

Viele Pflanzen können sich gegenseitig im Wachstum anregen, Nützlinge anlocken oder Schädlinge abwehren. Dabei können sich Nährstoffe aus den Wurzeln förderlich auswirken, Bestäuber angelockt oder die schattenspendene Wuchsform eingesetzt werden.

Einige Beispiel für gute Nachbarn in Mischkulturen sind:

  • Gurken und Dill  (erhöhte Keimfähigkeit und Schattenspende)
  • Karotten und Zwiebel  (vertreiben gegenseitig Schädlinge)
  • Salat und Radischen  (schützt vor Erdflöhen)
  • Kohlrabi und Sellerie  (gegen Kohlweißling und Sellerierost)
  • Tomate und Basilikum  (bessere Nährstoffaufnahme und Schutz vor Mehltau)
  • Knoblauch und Erdbeeren  (gegen Schnecken und Pilzbefall)
Aussaat im Freien?

Entscheidend für die ersten Aussaaten, auch für Gemüse mit längeren Keimzeiten, ist die Bodenwärme. Wenn auch einige Gemüsearten schon bei +2 °C keimen, so kann man dennoch ruhig auf bis zu +4 °C Bodenwärme warten. Das hat den Vorteil, dass durch zu geringe Temperaturen die Keimvorgänge nicht zu lange dauern, die Pflanzen zügiger keimen und anwachsen und dadurch weniger von Krankheiten befallen werden. Eine Ausnahme gibt es jedoch: die Dicke Bohne oder Puffbohne, deren Aussaat so früh wie möglich erfolgen sollte, damit sie nicht von der Schwarzen Bohnenlaus befallen werden kann.

Quelle: Dr. Gerhard Bedlan, Kleingärtner 02/18


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