Liebe Leserin, lieber Leser,

kürzlich habe ich gelesen „Gärtnern ist das neue Kochen“. Ich kann das gut nachvollziehen, schließlich habe ich schon einige Male meine Absicht im Gartenmarkt Pflanzen zu kaufen, abbrechen müssen, weil „ausverkauft, wird vermutlich erst nächste Woche wieder geliefert“. Das Gleiche gilt für Erde, für diverse Tontöpfe, für Grillgeräte, für Gartenmöbel und viele andere brauchbare wie nebensächliche Utensilien, die den Hobbygärtner entzücken.

 

Rund drei Monate Stillstand hat das Gärtnerhirn von neuen Dingen in seinem grünen Refugium träumen lassen – und das will es jetzt verwirklicht wissen. Und dass der gedanklich fertige Plan neuen Gartenglücks momentan nicht so schnell realisierbar scheint, weil offensichtlich aberhunderte das Gleiche wollen, stürzt so manche Gärtnerin samt männlichem Anhang in tiefe Verzweiflung. Schließlich ist in einigen Tagen Sommer angesagt, und wenn man sich schon darauf eingestellt hat, diesen im eigenen Garten und nicht in fremden Ländern zu verbringen, dann sollte doch zumindest das Aufstellbecken (wenn’s auch kein Bad mit Gegenstromanlage und Poolbar mit Eismaschine ist) samt Pumpe und anderem Zubehör in der Wiese stehen.

Das lange Warten...
...auf volle Regale im Gartenmarkt.
Gemach, gemach, Freundinnen und Freunde des grünen Daumens.

Aber „die“ haben das momentan nicht, weil eben Gärtnern das neue Kochen ist. „Die“ sind die Lieferfirmen, die Bau- und Gartenmärkte, ja sogar die Verkäufer, und auch wenn das Oberstübchen weiß, dass die ersehnte Solardusche nächste oder vielleicht erst übernächste Woche lieferbar sein wird, denkt der Zweifler „Sagen die uns, aber nix is fix“. Und auf geht’s ins nächste Einkaufszentrum.

 

Ich kann nur sagen: Gemach, gemach, Freundinnen und Freunde des grünen Daumens. Seien wir froh, dass so viele unter uns bereit sind, die Wirtschaft anzukurbeln! Nach rund drei Monaten Stillstand sollten wir es aushalten, dass eben das eine oder andere begehrte Stück nicht sofort erstanden werden kann. Ihr Redakteur kann davon ebenfalls ein Lied singen, die von mir gebrauchten und gewünschten Steine kommen aus Italien – und sind (nach sieben Wochen) eben erst angekommen. Was insofern ein Vorteil ist, dass jetzt auch mein Enkel Zeit hat, diese zu verlegen.

Also: Cool bleiben, Abstand halten und ‑xund bleim“,

meint Ihr Redakteur.


Das könnte Sie auch interessieren