Die Kleingartenfamilie vereinigt weltweit Menschen mit ähnlichen Interessen und Zielen. In der "Fédération Internationale des Jardins Familiaux" sind derzeit 13 nationale Verbände mit über 2 Millionen Kleingartenfamilien vereinigt. Durch den Austausch von Erfahrungen wird die Idee des Kleingartenwesens gefestigt und gefördert.

 

Norsk Kolonihageforbund (NKHF)

Das Kleingartenwesen hat in Norwegen eine 100-jährige Geschichte. Der norwegische Kleingärtnerverband Norsk Kolonihageforbund (NKHF) hat zusammen mit dem Osloer Stadtverband seinen Sitz im Zentrum von Oslo.

Dem Verband gehören 15 Vereine an, die sich auf vier der norwegischen Städte verteilen. Die Organisation umfasst ca. 1.500 Mitglieder. Die meisten Gärten befinden sich in der Hauptstadt Oslo.

Die durchschnittliche Parzellengröße beträgt 250 Quadratmeter. Die gesamte Kleingartenfläche beläuft sich auf 56 Hektar.

Organisation und Geschichte

Der Norsk Kolonihageforbund (NKHF) wurde 1927 bei einem gemeinsamen Treffen aller nationalen Freizeitgärtner in Oslo gegründet.

Das Kleingartenwesen begann in Norwegen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Bewegung hat sich aber nie zu der Größe entwickelt, wie man sie aus anderen skandinavischen und europäischen Ländern kennt. Die Kleingärten in Norwegen sind nie in die norwegische Raumplanung und Stadtentwicklung einbezogen worden. Man kann dies teilweise dadurch erklären, dass Norwegen ein Land mit einer niedrigen Bevölkerungszahl ist und seine fünf Millionen Einwohner mehrheitlich in dünn besiedelten Gebieten leben. Nur wenige Großstädte des Landes weisen Schwerindustrie auf, und damit belastende Lebensbedingungen, die in anderen Ländern zur Einrichtung von Kleingärten geführt haben.

Alle Kleingärten befinden sich auf kommunalem Grund und die Miete wird über den Kreis/Verein an den Eigentümer gezahlt. Jede Parzelle hat einen Wasseranschluss. Strom ist ebenfalls verfügbar.

Der Verband hat eine Teilzeitmitarbeiterin, der größte Teil der Verbandsarbeit wird jedoch auf ehrenamtlicher Basis von den Vorstandsmitgliedern geleistet.

Die norwegischen Kleingärtner sind der Ansicht, dass Kleingärten einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Stadtbevölkerung in unserer modernen Gesellschaft leisten. Bis auf eine Ausnahme – 1988 entstand in Trondheim eine neue Anlage als Ersatz zu einer Absiedelung – wurden die letzten 60 Jahre in Norwegen jedoch keine neuen Kleingärten angelegt.

Aufgaben und Aktivitäten

Das erklärte Ziel der norwegischen Kleingärtner ist es einen Beitrag für mehr Lebensqualität in Städten und Ballungsgebieten zu leisten. Vor allem Kinder sollen ein Bezug zur Natur vermittelt werden. Deshalb sind die Gemeinschaftsflächen als grüne Lungen und barrierefreie Parks gestaltet.  Diese grünen Oasen der Erholung, werden durch die Kleingärtner selbst gepflegt und instandgehalten.

Einige Vereine, wie z.B. „Etterstad kolonihager“ in Oslo bieten seit Jahren Führungen durch die Gärten an. Außerdem kommen regelmäßig Gruppen aus Kindergärten und Altersheimen zu Besuch.

Die Vereine engagieren sich neben sozialen Aktivitäten und regionalen Veranstaltungen auch bei innovativen und nachhaltigen Projekten. So wurde 2021 der Verein „Solvang kolonihager“ in Oslo für sein Regenwasserbewirtschaftungsprojekt ausgezeichnet.

Der NKHF bietet seinen Mitgliedern neben seinen Kontakten zu den Organisationen und Gemeinden auch Unterstützung in vielen organisatorischen und gartenbaulichen Bereichen an. Dazu zählen zum Beispiel Schulungen für Vorstände und lokale Gartenbaukurse.

Norsk Kolonihageforbund

Postboks 1247 Vika,
N-0110, OSLO

Homepage: www.kolonihager.no

 

Facebook: kolonihageforbundet

Youtube: @norskkolonihageforbundnkhf9292

 

Fédération Internationale des Jardins Familiaux: Norwegen


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