Kolonihaveforbundet (Dänemark)

Die Kleingartenfamilie vereinigt weltweit Menschen mit ähnlichen Interessen und Zielen. In der "Fédération Internationale des Jardins Familiaux" sind derzeit 13 nationale Verbände mit über 2 Millionen Kleingartenfamilien vereinigt. Durch den Austausch von Erfahrungen wird die Idee des Kleingartenwesens gefestigt und gefördert.

Kolonihaveforbundet (Dänemark)

Der „Kolonihaveforbundet“ bestehen aus 400 Vereinen mit insgesamt 40.000 Freizeit- und Kleingärten. Die Gartenvereine sind in 21 Kreise unterteilt.

Die Mitgliederorganisation setzt sich für den Schutz der dänischen Kleingartenbewegung ein.

Organisation und Geschichte

Die Tradition des Kleingartenbaus reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im 19. Jahrhundert war es das Ziel der Kleingärtner, der arbeitenden Bevölkerung bessere Bedingungen zu sichern, und so wurde 1884 der erste Verein der Freizeit- und Kleingärtner gegründet.

Im Jahr 1908 gründete eine Gruppe von Gartenvereinen den „Kolonihaveforbundet for Danmark“ (den dänischen Verband der Freizeit- und Kleingärtner).

Der dänische Kleingärtnerverband hat seinen Sitz in Kopenhagen. Nur die Mitarbeiter der Verbandsgeschäftsstelle sind hauptberuflich beschäftigt.

Alle Kleingartenflächen, die sich in staatlicher Hand und die meisten Kleingärten die sich im Gemeindebesitz befinden, werden vom Verband für einen längeren Zeitraum gepachtet und dann an die einzelnen Vereine zu gleichen Konditionen unterverpachtet. Die Konditionen und die Höhe der Pachtpreise können von einer Kommune zur anderen sehr unterschiedlich sein. Die Vorgaben unterscheiden sich auch hinsichtlich der Laubenhöhe und -größe, der verwendeten Baumaterialien, der Hecken sowie des Gebrauchs von Pestiziden. Die erlaubte Größe der Häuser variiert von 10 bis 70 m².

In 80 bis 85 % der 40.000 Kleingärten haben die Pächter die Möglichkeit, in der Sommerzeit – von April bis September – zu wohnen. Ungefähr 80 % der Lauben haben einen Strom- und 95 % einen Trinkwasseranschluss. Die Größe der Gartenparzellen variiert zwischen 150 und 400 m². Die durchschnittliche Größe einer Parzelle liegt bei ungefähr 350 m². Nicht alle Kleingärtnervereine verfügen über einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Es werden Chemie- oder Bio-WC verwendet. Der Kolonihaveforbundet unterstützt die Vereine dabei, Rahmenbedingungen mit Banken auszuhandeln, um angemessene Kreditkonditionen zu erhalten. 

Der Mitgliedsbeitrag des Verbandes beträgt umgerechnet ca. 46 € pro Jahr. In dem Beitrag sind unter anderem der kostenlosen Zugang zu professioneller Beratung und Mediation im Konfliktmanagement sowie vorteilhafter Versicherungsangebote enthalten.

Nach vielen Jahren Arbeit wurde 2001 der „Colony Garden Act“ verabschiedet. Er sorgte dafür, dass der Großteil der angelegten Kleingärten in „Dauergärten“ umgewandelt wurde. Wenn Gartenvereine den Status dauerhafter Gartenvereine haben, können die Gemeinde oder andere diese nicht auflösen, es sei denn, es liegen „erhebliche gesellschaftliche Erwägungen vor, die dies erforderlich machen“. 

Aufgaben und Aktivitäten

Zu den Aufgaben des Verbandes gehören neben dem erreichen der sozialen und ökologischen Ziele, regelmäßige Schulungen für die Vorstandsmitglieder der Vereine sowie die Verwaltung der Pachtverträge und Rechtsberatung für die Vereine und ihre Mitglieder.

Weitere Aufgabenbereiche sind Verhandlungen mit den zuständigen öffentlichen Behörden und Gartenfachberatung, die direkt Vorort von sehr gut ausgebildeten Fachberatern und über die sogenannte grüne Hotline geleistet wird.

Eine Mitgliederzeitschrift wird vier Mal im Jahr herausgegeben und ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Seit 2021 betreibt der Verband einen BLOG mit den Schwerpunkten Biodiversität und Nachhaltigkeit.  

Weiters wird die Verleihung eines Gartenpreises organisiert. Dabei werden jährlich 800 Mitglieder für gepflegte, umweltfreundliche und kinderfreundliche Gärten prämiert.  

Der Verband erhält keine finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand.