In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Jänner wird der Jahreswechsel meist mit den Schlägen der Pummerin, Explosionen von Feuerwerkskörpern, jeder Menge guter Laune und oft auch mit zu viel Alkohol gefeiert, wobei in den letzten Stunden des Jahres zusätzlich noch gute Vorsätze für die Zukunft an sich selbst gerichtet werden.

Seit wann wird der Jahreswechsel gefeiert?

In der Antike variierte das Neujahrsdatum ständig, bis es 153 v. Chr. zunächst auf den 1. Jänner gelegt wurde. Gefeiert wurde der Jahreswechsel allerdings schon vorher, wobei dabei der Wechsel der Jahreszeiten im Vordergrund stand. Auch in der Antike wünschten sich die Menschen bereits Glück für das kommende Jahr und tauschten Geschenke aus: Der römische Dichter Ovid berichtet von gereichten süßen Speisen wie Datteln und Feigen, „damit die Süße das Leben durchdringe“.

In der Antike wurde der Jahreswechsel übrigens oft genauso ausschweifend und alkoholreich gefeiert wie heutzutage: 44 v. Chr. schrieb Cicero an seinen Freund Atticus, dass er sich am Neujahrstag erst einmal von seinem Rausch erholen müsse.

In christlicher Zeit wurde man sich über das Datum des Jahreswechsels wieder nicht einig. Bis 1582 gab es sechs verschiedene Daten für den Jahresanfang: so begann das Jahr einmal am 1. Jänner, dann zu Weihnachten, ein anderes Mal zu Ostern. Mit der Gregorianischen Kalenderreform durch Papst Innozenz XII. wurde das Jahresende auf den 31. Dezember gelegt und der 1. Jänner 1691 als Jahresanfang bestimmt.

Im selben Jahr legte Papst Innozenz XII. den 31. Dezember als Heiligentag von Silvester I., einem ehemaligen Bischof von Rom, fest, und seither wird dieser Tag im deutschsprachigen Raum Silvester genannt. Der Heilige gilt als Schutzpatron der Haustiere und soll eine ertragreiche Futterernte und ein gutes neues Jahr bescheren.

Wieso gibt es zu Silvester Feuerwerke?

Das Feuerwerk in der Silvesternacht stammt nicht von antiken Bräuchen ab, sondern geht auf heidnische Traditionen der Germanen zurück. Am Jahresende wurden Feuerzeremonien veranstaltet, um Dämonen und böse Geister zu vertreiben. Im Mittelalter kamen zusätzlich Lärm mit Peitschen, Schellen, Trompeten und anderen lauten Dingen dazu. Die Kirchenglocken läuteten in der Nacht und es fielen sogar Schüsse.

Das erste Feuerwerk in Wien brannte 1773 der Franzose Malo im Stadtgut und 1777 Tobias Heim im Prater ab. Der Ursprung für die heutigen Silvesterknaller liegt allerdings in China, ein chinesischer Mönch hat das Schwarzpulver erfunden – und damit auch das Feuerwerk vor etwa 1.400 Jahren entwickelt, womit man auch in China damals böse Geister vertreiben wollte.

Heutzutage gibt es in vielen Städten und Dörfern ein Böller- und Raketenverbot – zur Sicherheit der Bevölkerung und der Tierwelt, und auch für die Umwelt, die unter der Feinstaubbelastung durch die Feuerwerkskörper leidet.  

Na ja, es ist besser, Sie lassen bei einer Party um Mitternacht die Sektkorken knallen und feiern mit Raclette, Fondue oder Karpfen, Horoskopen oder Tarotkarten, vielleicht sogar mit einem gebratenen Sauschädl wie dereinst meine Oma. Und wenn Sie nach den Schlägen der Pummerin mit Ihrer Herzallerliebsten angestoßen und ein Küsschen getauscht haben, ist an der Zeit mit einem „Gnä‘ Frau, darf ich bitten?“ Ihre Partnerin mit einem schwungvollen „Donauwalzer“ ins neue Jahr zu geleiten.

Egal, wo Sie Ihr Glück im nächsten Neuen Jahr auch immer suchen, finden werden Sie es sicher in Ihrem Garten,

meint mit einem „Prosit“ Ihr Redakteur.


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