Sansibar, Indonesien oder Madagaskar sind nicht nur schöne Urlaubsziele, sondern auch Hauptanbauländer der Gewürznelke. Heute ist die aromatische Knospe günstig und überall erhältlich. Das war aber nicht immer so, denn 150 Jahre lang hatten die Holländer ein Gewürzmonopol. Es war im 18. Jahrhundert sogar ein Verbrechen, Nelkensamen von den Gewürzinseln auszuführen, denn so scharf kontrollierten sie den Anbau von Gewürznelken und auch von Muskatnüssen.
Aromatik pur
Nelken sind für ihr intensives Aroma bekannt, meist reichen ein bis zwei Stück aus, um ein Gericht zu würzen. Für den Geschmack, den Geruch und die gesundheitliche Wirkung sind die ätherischen Öle verantwortlich. Allen voran das Eugenol, das auch in der Zimtrinde enthalten ist. Es ist für das starke Aroma des Gewürzes verantwortlich, besitzt aber auch eine schmerzstillende Wirkung. Daher wird das Kauen einer Gewürznelke als Hausmittel bei Zahnschmerzen empfohlen. Es betäubt zwar den Schmerz, erspart aber nicht den Besuch beim Zahnarzt.
Ganz oder gemahlen
Gewürznelken werden nur sparsam verwendet, aromatisieren aber bereits in kleinen Mengen verschiedenste Gerichte. Sie sind ein Muss in Kompotten oder Chutneys, würzen auch Fleisch- und Reisgerichte, Desserts, Kuchen und auch Gemüse wie Blaukraut oder Linsen. In Flüssigkeiten wird meist die ganze Nelke verwendet und nach dem Kochen wieder entfernt. Gemahlen passt sie in Teige und Gewürzmischungen und ist so sparsamer dosierbar. Am besten wird nur der Nelkenkopf verwendet, denn dieser schmeckt rund und fein, der Stiel dagegen kann sehr intensiv und auch bitter sein. Wer Nelkenpulver im Mörser selbst zerkleinert, kann dies gerne berücksichtigen, wer aber das Gewürz bereits gemahlen kauft, erhält sicher die ganze Nelke in Pulverform.
Unverzichtbar ist die Nelke in Gewürzmischungen rund um die Welt. Sie ist in etlichen Curries enthalten, aber auch im chinesischen 5 Gewürzepulver, im äthiopischen Wat, im persischen Baharat, im eritreischen Berbere oder auch im französischen Quatre Èpice und das ist noch lange nicht alles. Sie bringt nämlich Süße, Säure und auch Schärfe in einem Gericht zusammen.
Das typische Weihnachtsgewürz
Während in vielen Ländern die Gewürznelke ganzjährig verkocht wird, ist sie bei uns immer noch ein Winterklassiker. Sie würzt Glühwein, Gewürzkuchen, Christstollen und Lebkuchen und wird meist zusammen mit anderen wärmenden Gewürzen wie Zimt, Ingwer oder Sternanis verwendet. Sie passt aber auch zu Chili, Pfeffer und Piment. Gerade Piment erinnert stark an Nelke, ist aber pfeffriger im Geschmack, das liegt an der engen Verwandtschaft, denn beide stammen aus der Familie der Myrtengewächse.
Mag.a Andrea Jungwirth, Ernährungswissenschafterin
Gewürzreis
Zutaten für vier Personen als Beilage
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200g Langkornreis
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2 Esslöffel Öl
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Salz
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2 Gewürznelken
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1 kleines Stück Zimtrinde
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1 Teelöffel Pfefferkörner
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1 Lorbeerblatt
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1/2 Teelöffel Kardamom
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etwas gemahlener Curcuma
Zubereitung
Die Reiskörner in Öl unter Rühren kurz anschwitzen, bis die Körner leicht glasig sind.
Danach mit Wasser aufgießen, salzen und die Gewürze dazugeben.
Die Pfefferkörner jedoch erst kurz vor Garende zum Reis geben.
Reis zugedeckt weich kochen.
Der Reis passt perfekt zu indischen Gerichten wie einem vegetarischen Curry.
Gebackene Apfelknödel
Zutaten
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250g Apfelwürfel, am besten eine leicht säuerliche Sorte
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30g Butter
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30g Nüsse
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30g Brösel
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20g Zucker
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1 Ei
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Zimtpulver
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Nelkenpulver
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etwas Rum
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Saft und fein geriebene Schale einer halben Bio-Zitrone
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Brösel, Mehl und Ei zum Panieren
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Öl zum Herausbacken
Zubereitung
Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden und mit dem Zitronensaft beträufeln.
Butter in einem Topf zerlassen und die geriebenen Nüsse und Brösel darin leicht anrösten.
Apfelwürfel und Nussbrösel mit Zucker und Ei vermischen und mit den Gewürzen nach Belieben abschmecken.
Aus der Masse kleine Kugeln formen und auf eine bemehlte Platte legen.
Die Kugeln im Tiefkühlschrank leicht anfrieren lassen.
Apfelknödel panieren, dazu die Kugeln in Mehl wälzen, anschließend in verquirltes Ei tauchen und in Bröseln wenden.
Die panierten Kugeln in heißem Öl hellbraun herausbacken.
Dazu passt perfekt ein Wein- oder Mostschaum.
Tipp: Wer möchte kann auch einige in Rum getränkte Rosinen in den Teig mischen.