Kümmel mag man, oder mag man nicht. Der leicht süßliche, aromatische Geschmack erinnert etwas an Anis, kann aber auch leichte Bitternoten enthalten. Leicht zerstoßen und kurz geröstet intensiviert sich das Aroma. Er harmoniert mit Majoran, Zwiebel, Knoblauch und Paprika und im Brot mit Fenchelsamen, Koriander und Anis und darf in deftigen Gerichten wie Schweinsbraten & Co nicht fehlen.

Verschiedene Familien

Aus der Familie der Doldenblütler, ist der Kümmel mit Fenchel oder Dill verwandt, ebenso mit den sehr ähnlich aussehenden Samen des Kreuzkümmels, aber nicht mit dem Schwarzkümmel. Nicht jeder „Kümmel“ stammt aus derselben Familie, nur weil im Namen das Wort „Kümmel“ steckt. Der Schwarzkümmel ist aus der Familie der Hahnenfußgewächse und schmeckt leicht nach Sesam, mit einer Note von Kreuzkümmel. Der Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, die Blüten, und somit die Samen, erscheinen erst im zweiten Jahr. Die Samen reifen als rippige Spaltfrüchte, die in die bekannten braunen, sichelförmig gebogenen, leicht gerippten Einzelfrüchte mit spitzen Enden zerfallen. Von Juni bis August ist Erntezeit, dabei reifen nicht alle Samen gleichzeitig. Man schneidet daher die reifen Dolden auf Etappen ab, trocknet diese und rebelt danach die Körner von den Stielen ab.

Die Pflanze selbst ist eher anspruchslos, bevorzugt aber einen lockeren, tiefgründigen Boden. Böden, die sehr leicht austrocknen, mag der Kümmel nicht. Fühlt sich der Kümmel an seinem Standort wohl, so sämt er sich meist selbst an der selben Stelle oder direkt daneben von selbst wieder aus, denn auch bei sorgfältiger Ernte fallen immer wieder einige Samen auf den Boden.

Herzhaft und deftig

Kümmel zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt, bereits die Araber und Ägypter nutzten die Pflanze vor 5.000 Jahren. Er wird heute jedoch hauptsächlich in Nord-, Ost- und Mitteleuropa für bodenständige Gerichte oder Liköre verwendet. In den skandinavischen Ländern ist der Kümmelbranntwein sehr beliebt, in Mitteleuropa zählt er zu den typischen Brotgewürzen. Die Deutschen bereiten ihren „Obatzten“ damit zu und Schweinsbraten, Krautsalat, Sauerkraut und Grünkohlgerichte kommen ohne das Gewürz nicht aus. Auch ein gutes Gulasch kann auf ihn nicht verzichten. Kümmel wird besonders für herzhafte und fette Gerichte verwendet, er würzt Fleisch, Brot, Käse, Wurst und Gemüse. Durch seinen hohen Gehalt an ätherischen Ölen wie Carvon etwa wirkt Kümmel verdauungsfördernd, krampflösend im Magen-Darm-Bereich und hilft bei Blähungen. Neben Carvon enthält der Kümmel auch reichlich Limonen, ein Monoterpen, das in vielen Kräutern und Gewürzen enthalten ist. Limonen kommt somit auch in vielen ätherischen Ölen und Duftstoffen vor, und wird gerne als Duftstoff in der Kosmetik verwendet. Das Terpen wirkt allergieauslösend, jedoch ist nicht der Konsum von Kräutern oder Gewürzen maßgebend, sondern die Verwendung des ätherischen Öls mit Hautkontakt.

Krautfleckerl

Zutaten für zwei Personen
  • ¼ Spitzkraut
  • 250 g Nudeln,wie Fleckerl oder Farfalle
  • 3 Esslöffel Rapsöl
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Teelöffel Zucker
  • 1 l Hühnerfond
  • 1 Spritzer Essig
  • Kümmel
  • Salz und Pfeffer
  • etwas Majoran und getrockneter Ingwer
  • ~ ½ Teelöffel Chiliöl, je nach gewünschter Schärfe
Zubereitung

Kraut in grobe Stücke schneiden.
Zwiebel und Knoblauch schälen, klein schneiden und in einer großen Pfanne in Öl anschwitzen.
Den Zucker dazugeben und den Zwiebel darin rösten, bis der Zucker leicht karamellisiert.
Das Kraut dazugeben und mitdünsten.
Mit Suppe und einem Spritzer Essig aufgießen und das Kraut mit den Gewürzen und Kräutern bissfest dünsten.
Nudeln in Salzwasser al dente kochen, abgießen und zum Kraut geben.
Alles gut vermischen, mit etwas Chiliöl abschmecken, eventuell nachwürzen und ein paar Minuten leicht braten lassen


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