Nicht Apfel, nicht Birne, Nashi eben. So lässt sich die Frucht am besten beschreiben. Das Fruchtfleisch ist hell und saftig, schmeckt süß und etwas nach Birne. Sie enthält je nach Sorte auch mehr oder weniger Steinzellen, die man gut von der Birne kennt. Sie unterscheidet sich aber dennoch deutlich von der Birne im Biss. Während eine reife Birne ein schmelzendes Fruchtfleisch hat, bleibt die Nashi immer etwas fest, leicht körnig, einem Apfel ähnlicher.
Von Spalier bis Solitärpflanze
Als „Japanische oder Asiatische Birne“ oder als „Sandbirne“ bezeichnet, ist die Nashi bei uns immer noch ein Exot. Sie ist nicht, wie oft fälschlich behauptet, eine Kreuzung zwischen Apfel und Birne, sie ist viel mehr die asiatische Schwester unserer europäischen Birnensorten.
Wie der Name verrät, stammt sie aus dem asiatischen Raum und ist in Japan, Korea und Nordchina äußerst beliebt. Die Frucht wird in Plantagen an bis zu 2 Meter hohen Spalieren gezogen und wie unsere heimischen Verwandten, Apfel und Birne, nicht ganz reif geerntet. Sie reift in kurzer Zeit nach und ist dann sehr druckempfindlich. Anfang August bis September ist die Erntezeit, je nach Sorte und Lagerung sind Nashi bis Ende Jänner lagerbar. Der optimale Erntezeitpunkt ist nicht so einfach festzustellen, da die Früchte zuerst steinhart sind, ganz plötzlich aber weich werden.
Als freistehender Baum erreicht die Nashi eine imposante Höhe von 7 bis 15 Meter. Der Baum würde auch bei uns gut gedeihen, denn seine Ansprüche ähneln einem normalen heimischen Birnbaum. Der Baum ist nicht krankheitsanfälliger als die heimische Verwandtschaft, er ist nicht gegen den Birnengitterrost empfindlich, aber genauso anfällig wie die Birne gegen Feuerbrand und Birnenverfall.
Japanisches Flair
Das Obst lässt sich in zwei Typen einteilen. Der chinesische Typ ist der Birne im Aussehen ähnlicher, der japanische dem Apfel. Je nach Sorte kann die Schale hellgelb, grünlich oder braun, ähnlich einer Winterbirne, sein. Es gibt eine enorme Sortenvielfalt, aufgrund der langen Tradition in Japan sind dort über 1.200 Sorten bekannt. Wer bei uns einen Baum pflanzen möchte, den darf es daher nicht wundern, dass die Sorten oft einen japanisch klingenden Namen wie „Hosui“ oder Nijisseiki‘ tragen.
Am besten roh
Meistens wird das Obst roh gegessen, egal ob mit oder ohne Schale. Ohne Schale schmeckt sie jedoch noch süßer. Einmal in Spalten geschnitten oder einfach nur geschält, oxidiert das Fruchtfleisch schnell und wird braun, daher sollte das Obst erst kurz vor dem Verzehr zubereitet oder mit Zitronensaft beträufelt werden. Sie schmeckt in Obstsalaten, passt aber auch gut zu bitteren Blattsalaten, Käse oder Speck. In Rezepten können Birnen auch durch Nashis ersetzt werden.
Schokoladentorte mit Nashi
Zutaten für eine Tortenform mit 24 bis 26 cm Durchmesser
- 4 Eier
- 140 g Zucker
- 100 g Schokolade
- 150 g Butter
- 250 g Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 300 g geschälte und entkernte Nashispalten
- 40 g Walnuss- oder Pekannusshälften
- Zitronensaft zum Beträufeln
- Butter und Mehl für die Form
Zubereitung
Eier schaumig rühren, den Zucker auf Etappen dazugeben und die Eimasse cremig steif schlagen.
Butter und Schokolade in einem Topf schmelzen.
Die Schokoladenbutter langsam in die Eimasse unterrühren. Mehl, Salz und Backpulver einrühren.
Den Teig in eine gebutterte und bemehlte Tortenform füllen.
Nashi schälen, das Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden.
Diese mit Zitronensaft beträufeln.
Nashi und Nusshälften auf dem Teig verteilen.
Die Torte bei 180 Grad Celsius etwa 45 Minuten backen.
Text und Fotos von Mag.a Andrea Jungwirth Ernährungswissenschafterin