Momordica charantia

Das eigene Gemüse im Garten anzubauen, liegt wieder im Trend. Und es reicht vielen nicht, nur die bewährten Klassiker wie Tomaten, Karotten und Zucchini zu ernten, sie wollen auch den einen oder anderen „Exoten“ kultivieren. Eine Pflanze, die vor allem im asiatischen Raum sehr beliebt ist, und nun auch bei ausgewählten Gärtnern zu kaufen ist, ist die Bittergurke. Wie der Name schon verrät sieht sie aus wie eine gerillte Gurke und schmeckt sehr bitter.

Von grün zu gelb

Die Früchte der Bittergurke sind in vielen Ländern ein beliebtes Lebens- und Heilmittel. Aus der Familie der Kürbisgewächse ist sie auch als Bittermelone, Goya-Gurke oder Balsambirne bekannt und gedeiht gut in feuchten und heißen Gebieten. Die stark rankende, krautige Pflanze ähnelt einer zarten Melonenpflanze und hat zahlreiche hellgelbe Blüten. Aus ihnen entwickeln sich in kurzer Zeit längliche, gurkenähnliche Früchte. Die Schale ist dick, gerillt oder leicht warzig und erscheint optisch leicht wachsartig. Die bizarren Früchte sind am Anfang grün, werden jedoch mit zunehmender Reife intensiv gelb. Die Frucht platzt auf und man sieht die Samen umhüllt von einem roten Samenmantel. Ein echter Blickfang!

Nur gekocht!

Gegessen werden die Früchte, solange sie noch grün sind, im gelben Zustand sind sie nicht mehr genießbar. Im Gegensatz zu normalen Gurken ist die Schale etwa einen halben Zentimeter dick, das Fruchtfleisch schwammartig und die Kerne fest. Gegessen wird aber nur die Schale, Fruchtfleisch und Kerne werden entfernt.

Bittergurken werden immer nur gekocht gegessen, roh könnten die Bitterstoffe für Magenbeschwerden sorgen. Die Zubereitung ist sehr vielfältig und in der asiatischen Küche sehr beliebt. Um die Bitterkeit etwas zu mildern, werden die Früchte halbiert, das Fruchtfleisch entfernt und die Schale in Stücke geschnitten. Nun wird sie entweder für eine Viertelstunde eingesalzen oder kurz gekocht. Die Früchte schmecken danach zwar immer noch sehr bitter, sind aber ein interessanter Appetizer. Trotz dieser Prozedur bleibt die Schale fest und knackig. Sie wird danach gebraten, in Backteig frittiert oder mit Schweinefleisch gefüllt und gegart. Es gibt auch zahlreiche Rezepte für Currys, Suppen oder Salate. Der intensive Geschmack der Bittergurke ist von den Bitterstoffen geprägt und dadurch herb-bitter. Schärfe und Saucen mit Joghurt passen daher sehr gut zu ihr.

Einfach ausprobieren!

Bei uns ist die Frucht im Handel schwer zu finden. In Asiamärkten ist sie aber gut zu bekommen. Am besten probieren Interessierte die Früchte in der Küche aus und setzen bei Interesse die Pflanze im Frühsommer in den eigenen Garten. Sie gedeiht gut im Gewächshaus im Osten Österreichs, an einem sonnigen, geschützten Platz auch im Freiland. Bei den immer heißer werdenden Temperaturen in Österreich wird sie in Zukunft häufiger in den Gärten zu finden sein. Sie liebt einen nährstoffreichen Boden und eine gute Wasserversorgung.

Auch als Heilmittel bekannt

Viele Lebensmittel werden im asiatischen Raum auch für die Gesundheit und in der traditionellen Volksmedizin genutzt. Die Bittergurke wird in den Heimatländern bei Gallenbeschwerden, Magenverstimmungen, Wurmbefall, Krämpfen oder Fieber verwendet. Obwohl es nur wenige Studien gibt, soll sie das Immunsystem stärken und den Blutzuckerspiegel senken. Extrakte aus der Pflanze sollen bei Diabetes Typ 2 helfen. Menschen mit Diabetes vom Typ 2 sollten sich aber immer mit dem Arzt beraten, ob eine Behandlung mit Bittermelone-Präparaten sinnvoll ist.

Gefüllte Bittergurke

Zutaten für zwei Personen
  • 1 bis 2 Bittergurken, je nach Sorte bzw. Länge

Fülle:

  • 250 g Rinderfaschiertes
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 bis 2 Knoblauchzehe
  • etwas Chili
  • 1 Esslöffel Sojasauce
  • 2 Sardellenfilets
  • Salz und Pfeffer
  • Ingwerpulver
  • Zitronenverbene
  • Basilikum

Sauce:

  • ½ Lauchstange
  • ½ Zwiebel
  • ½ Mango oder Indianerbanane
  • 200 ml Kokosmilch
  • 1 Esslöffel Sojasauce
  • 1 Teelöffel Zucker
  • Salz
  • Rapsöl zum Anbraten
Zubereitung

Bittergurke in etwa vier Zentimeter lange Stücke schneiden und aushöhlen.

Die Bittergurke fünf Minuten in Salzwasser kochen, danach kalt abschrecken und etwa 15 Minuten leicht einsalzen.

Für die Fülle Zwiebel und Knoblauch schälen und klein würfeln. Chili, Kräuter und Sardellenfilets fein hacken. Alle Zutaten für die Fülle vermengen, gut durchkneten und pikant abschmecken. D

ie Bittergurken abspülen, Bittergurkenstücke füllen, aus dem Rest der Fülle kleine Bällchen machen.

Für die Sauce Lauch in feine Streifen schneiden. Zwiebel würfeln.

Beides in einem Topf in Rapsöl anschwitzen, die gefüllten Gemüsestücke daraufsetzen und mit Kokosmilch aufgießen. Eventuell etwas Wasser dazugeben.

Mango oder Indianerbanane schälen und klein würfeln.

Die restlichen Zutaten für die Sauce unterrühren, die Obstwürfel jedoch erst nach 10 Minuten Kochzeit dazugeben.

Das Ganze etwa 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Dazu passt perfekt Basmatireis.

Bittergurke im Backteig

Zutaten als Vorspeise
  • 1 Bittergurke, etwa 20 cm lang
  • Salz
  • Sesamöl zum Herausbacken

Backteig:

  • 1 Ei
  • 3 gehäufte Esslöffel Reismehl
  • Salz und Pfeffer
  • ½ Teelöffel Curcuma
  • etwas Chilipulver und gemahlener Kreuzkümmel
  • etwa 1 Esslöffel Wasser

Zubereitung

Zutaten für den Backteig gut verrühren.

Bittergurke der Länge nach halbieren, das Innere mit einem Löffel herausschaben.

Die Hälfte in etwa 0,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.

Bittergurkenstücke durch den Teig ziehen und in Öl knusprig herausbacken.

Tipp: Dazu passt ein fruchtiger oder scharfer Dip. Wem die Gurke zu bitter ist, der kann die Stücke einige Minuten blanchieren und anschließend, gut abgetropft, durch den Backteig ziehen.

Guten Appetit, liebe Kleingartenfamilie!


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