Amphibien und Reptilien im Garten

In unseren Gärten ist im Idealfall ein reges Treiben an unterschiedlichsten Lebewesen. Hilfreiche und gefräßige Insekten, singende Vögel, angezogene und nackte Schnecken oder einen schüchternen Igel findet man immer wieder unter den Besuchern. Wohl weniger denkt man bei Tieren  im Garten an Amphibien und Reptilien. Dies wollen wir heute etwas ändern, da wir als Gärtner auch für diese Gäste einen sicheren Lebensraum bieten können und sollten.

Frösche & Co

In den letzten Jahren ist es leider zu einem dramatischen Populationsrückgang bei heimischen Amphibien gekommen.  Lange trockene Sommer sowie das Insektensterben führt zu einem gefährlichen Rückgang von Lebensräumen und Nahrungsangeboten. Auch hier können die Kleingärtner ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Man kann bei diesem Thema natürlich schwer verschweigen und schon gar nicht überhören, dass sich Frösche im Garten lautstark zu erkennen geben. Sollte das für ihre Umgebung ein zu großes Problem darstellen, können sie mit einem kleinen Springbrunnen für Bewegung im Wasser sorgen und so ihren Gartenteich unattraktiv für Frösche gestalten. Besonders laut sind Laub-, Grün, Teich und Seefrosch. Doch beachten Sie, dass diese Arten in Österreich unter Naturschutz stehen. Haben sich bereits Frösche im Teich angesiedelt warten Sie mit Gegenmaßnahmen bis sie sich zum Überwintern zurückziehen.

Es gibt allerdings noch viel mehr Amphibien und Reptilien, die einen Lebensraum benötigen um ihre Art zu erhalten. Zu den Reptilen zählen Eidechsen, Schlangen und Schleichen. Die Amphibien umfassen neben den Fröschen auch die Schwanzlurche bzw. Molche.

Herpetofauna im eigenem Garten

Als Oberbegriff für Reptilien und Amphibien wird häufig Herpetofauna verwendet. Diese findet bei dem Streben der Kleingärtner nach einem naturnahem Garten und dem Erhalt der Biodiversität, leider noch immer eine untergeordnete Rolle. Doch gerade diese Lebewesen würden dringend mehr Lebensräume benötigen.

Jedoch wirken sich viele der Ansätze für ein naturnahes Gärtnern auch zu gleich auf den Erhalt der Herpetofauna aus.
Heimische Sträucher , „wilde Ecken“ und Blühtenreichtum fördern die Insektenvielfalt und somit des Nahrungsangebot. Ein Dornenbusch bietet Schutz vor Fressfeinden. Totholz, Hecken, Steinhaufen und Trockensteinmauern bieten Rückzugsmöglichkeiten um auf Beutefang zu gehen, Eier abzulegen und bieten ein frostsicheres Winterquartier.

Um Gefahren im Garten zu minimieren sollten Schächte, Kellerfenster und Brunnen mit engmaschigen Gittern oder Netzen abgedeckt werden. Mit Amphibienleitern und Ausstiegshilfen können weitere Sicherheitsmaßnahmen ganz einfach getroffen werden. Das auf Pestizide und chemische Düngung verzichtet werden soll, versteht sich von selbst. Auch vor dem Rasenmähen sollte man die Bereiche gezielt überprüfen und nur stückweise mähen.

Der ideale Gartenteich sollte an einer überwiegend sonnigen Stelle angelegt werden und mindestens 0,5 bis 1 m tief sein. Die Uferzonen sollten nicht tiefer als 10 cm sein. Großblättrige Wasserpflanzen im Teich und eher flachwüchsige Pflanzen direkt am Teichrand unterstützen die natürlichen Bedürfnisse der Amphiben. Weiters sollte der Teich möglichst strukturreich gestaltet sein. Wurzeln und tiefere Bereiche werden vor allem von Lurchen gerne angenommen.

Forschung unterstützen

Naturnahe Gärten sind durch den Verlust natürlicher Lebensräume eine wertvoller Alternative für viele Arten. Doch die Kontrolle des Bestandes, ist für die Forschung in diesen privaten Bereichen schwierig. Um gezielte Maßnahmen zu setzen benötigt die Wissenschaft daher die Mithilfe der Gartenbesitzer. Einige der Initiativen möchten wir ihnen hier gerne Vorstellen.

Wir hoffen, dass die Kleingartenfamilie ihren Beitrag zum Erhalt und der Erforschung auch bei Amphibien und Reptilien leistet und wünschen ihnen viel Freude bei der Beobachtung ihrer tierischen Mitbewohner.