Die immer häufiger werdenden Trockenperioden machen es den Pilzsuchern nicht immer leicht.
Wer aber trotzdem gerne Pilze isst, für den wäre es sicher schön, Zuchtpilze im Garten selbst zu ziehen. Die Klassiker wie Kräuterseitlinge, Austernpilze oder Shiitake lassen sich genauso kultivieren wie der exotisch anmutende Igelstachelbart oder Buchenrasling.

Austernpilze
Austernpilze
Shiitake Pilze
Shiitake Pilze
Die richtige Pilzwahl

Gerade jetzt im Herbst ist die ideale Jahreszeit, sich mit Zuchtpilzen zu beschäftigen: So kann man sich mit den unterschiedlichen Kulturformen, Ertragsmengen und Pilzarten vertraut machen, die man gerne kultivieren möchte. Denn Pilze selbst zu ziehen, ist genauso aufwändig wie Gemüse anzubauen. Eine Pilzbrut selbst herzustellen, damit ein Substrat wie Holzstämme oder Strohballen zu beimpfen und danach richtig zu lagern, damit das Substrat durchwachsen wird, ist aufwändig und erfordert viel Erfahrung und Wissen. Es reicht aber auch nicht, sich einfach einen beimpften Baumstamm in den Garten zu stellen und darauf zu warten, dass die Pilze sprießen. Wer es so macht, wird enttäuscht werden, denn es muss der richtige Platz gewählt, die Kultur regelmäßig gegossen und die Pilze vor Schnecken geschützt werden.

So gelingt es sicher

Für den Anfänger empfi ehlt es sich, eine bereits beimpfte Kultur zu erwerben und sich genau an die Kultivierungsanleitungen zu halten. Dann tritt der Erfolg sicher ein. Mit 2 bis 3 Sorten, die unterschiedliche Erntezeiten im Jahr haben, ist ein regelmäßiger und reichlicher Ertrag möglich. Mit einem Shiitake, einer Seitling-Art und dem Stockschwämmchen zum Beispiel ist man von Frühjahr bis Herbst gut versorgt, mit einer Champignonkultur im Keller kann man auch im Winter ernten. Wer von den Pilzen danach fasziniert ist, der kann sich daran wagen, Pilzbrut zu kaufen und Substrate damit zu impfen. Und wer sich noch mehr damit auseinander setzen möchte, kann lernen, wie man eine Pilzbrut selbst herstellt.

Der Pilzgarten

Der "Waldviertler Pilzgarten" bietet Interessierten die Möglichkeit, sich unterschiedliche Pilzarten anzusehen, sich Tipps zu holen und auch beimpfte Substrate zu erwerben. Je nach Jahreszeit sind unterschiedliche Pilze zu bestaunen. Die Betreiber haben ihre Erfahrungen auch in dem Buch "Pilze selbst anbauen" von Magdalena und Herbert Wurth, erschienen im Löwenzahnverlag veröffentlicht. Für Interessierte bietet das Buch einen guten Einstieg in die Pilzzucht. Rezepte und Tipps runden den breiten Erfahrungsschatz ab. www.pilzgarten.at

Gegrillte Austernpilze mit Schweinsfilet

Zutaten für 4 Personen
  • 8 Scheiben Schweinslungenbraten à 3 – 4 cm dick
  • Austernpilze, 8 kleine Pilzverbände
  • 4 Knoblauchzehen 2 Zweige Pfeffermonarde, ersatzweise Oregano
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl zum Marinieren
Zubereitung

Knoblauch schälen und fein hacken, Pfeffermonarde grob hacken. Die Pilze putzen, den Pilzverband aber nicht trennen, nur die sehr kleinen Austernpilze entfernen. In eine Schüssel die Hälfte des Knoblauchs und der Kräuter geben, etwas Olivenöl dazugießen. Das Fleisch darin wenden und in die Schüssel schlichten.

Nun die Pilze darüber legen, mit den restlichen Kräutern und dem Knoblauch bestreuen und mit wenig Olivenöl beträufeln. Fleisch und Pilze etwa 4 Stunden zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.

Fleisch und Pilze aus der Marinade nehmen, etwas abtupfen und beidseitig grillen. Erst nach dem Grillen Fleisch und Pilze salzen und pfeffern.

Tipp

Pfeffermonarde ist eine winterharte Kräuterpflanze, deren Blätter nach einer Mischung aus Oregano und Pfeffer schmecken.

Paradeiser mit Pilzfülle

Zutaten für 4 Fleischtomaten
  • 4 Fleischtomaten
  • 1 kleine Zwiebel
  • 150 g Austernpilze
  • 1 kleines Ei
  • 3 – 4 Esslöffel Semmelbrösel
  • Saft einer halben Zitrone
  • 2 Knoblauchzehen
  • frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl zum Braten
  • Pinienkerne zum Bestreuen
Zubereitung

Die Oberseite der Paradeiser abschneiden und das Innere mit einem Löffel aushöhlen.

Zwiebel und Pilze klein schneiden und in etwas Olivenöl anbraten. Die Pilze auskühlen lassen. Pilze mit Ei und Semmelbrösel verrühren, mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und frisch gehackten Kräutern abschmecken.

Die Paradeiser mit den Pilzen füllen und mit ein paar Pinienkernen bestreuen. In eine Auflaufform etwas Olivenöl geben, die Paradeiser hineinsetzen und bei 180 Grad Celsius etwa 15 Minuten backen.

Die Paradeiser schmecken sehr gut als Vorspeise oder als ideale Beilage zu gegrilltem Fleisch.

Tipp

Die Reste der Paradeiser, Deckel und Inneres, in einen Topf geben, mit Salz, Olivenöl und Kräutern aufkochen lassen und anschließend pürieren. Fertig ist eine schnelle Paradeisersauce.

Guten Appetit, liebe Kleingartenfamilie!


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