Anders als der Name vermuten lässt, haben Frühlingszwiebeln das ganze Jahr über Saison. Da bestimmte Sorten eher kleine Zwiebeln ausbilden, dafür aber viele saftige grüne Blätter, werden alle jungen und mit grünen „Blättern“ geernteten Zwiebeln so bezeichnet. Gerade das Zwiebelgrün wird in der Küche sehr geschätzt und gerne roh gegessen. Es ist in dünne Röllchen geschnitten ein würziges Kräutlein, ähnlich wie Schnittlauch, für Aufstriche, Suppen oder Salate und in größerer Menge, kurz gedünstet oder gebraten, ein herzhaftes Gemüse.

Verwechseln möglich

Junge Lauchstangen sehen der Frühlingszwiebel, die auch als Lauchzwiebel bezeichnet wird, ähnlich. Aber den Unterschied erkennt man an den länglichen Blättern. Während der Lauch flache, breite Blätter aufweist, sind die Blätter der Frühlingszwiebel schmal und röhrenförmig. Die kleinen, eher länglichen Knollen sind meist schneeweiß, können aber auch je nach Sorte mehr oder weniger violett oder rot gefärbt sein. Sowohl die Knolle als auch die hohlen Blätter schmecken für Zwiebeln eher mild, das macht sie auch für Rohkost oder bei Zwiebelskeptikern so beliebt.

Im eigenen Garten

Frühlingszwiebel lassen sich leicht aussähen, oder – wie bei der gewöhnlichen Küchenzwiebel – auch als Steckzwiebeln setzen. Jedoch muss der Standort stimmen, damit eine gute Ernte erzielt wird. Die Lage sollte vollsonnig bis halbschattig sein. Voller Sonne sollte jedoch der Vorzug gegeben werden, damit sich die Aromastoffe gut ausbilden können. Der Boden sollte locker und leicht sandig sein, damit dass Regenwasser gut abfließen kann. Schwere Böden liebt die Zwiebel gar nicht. Bei solchen Gartenböden empfiehlt es sich, Quarzsand (Rasensand) in den Boden gut einzuarbeiten. Temperaturen um 18 Grad Celsius mag die Frühlingszwiebel besonders gerne, vielleicht hat ihr dieser Umstand auch den Namen eingebracht.

In der Küche

Im Gegensatz zur Lagerzwiebel ist die Frühlingszwiebel nicht lange haltbar, vor allem das Grün beginnt schnell zu welken. Eingewickelt halten sie zwei bis vier Tage im Kühlschrank. Beginnt das Grün zu welken, so sollte es nicht mehr verwendet werden. In diesem Fall am besten das Grün entfernen und nur noch die Zwiebelknollen verwenden.

Lauchzwiebeln werden vorwiegend roh verwendet. Beim Anbraten sind sie eher Sensibelchen. Sie sind zwar in asiatischen Gerichten oder in Suppen sehr beliebt, jedoch sollte das Anbraten nicht zu lange und nur mit moderater Hitze erfolgen, da sie schnell verbrennen. Sie werden daher nur kurz gebraten oder gedünstet, oder vielen Gerichten erst am Schluss untergemischt. Für ein herzhaftes Gulasch sind sie definitiv ungeeignet.

Hauptsache roh

Allium cepa, die gemeine Küchenzwiebel, wurde bereits vor 5.000 Jahren von Zentralasien bis zu den Mittelmeerregionen kultiviert und war eine der bedeutendsten Gemüse- und Heilpflanzen. Schon damals wurde die Zwiebel als wirksames Hustenmittel eingesetzt – ein Wissen, das sich bis heute erhalten hat.

Alle Zwiebelsorten besitzen denselben Wirkstoff wie der Knoblauch, das scharfe Allicin. Vor allem beim Zwiebelschneiden steigt uns die Schärfe in die Nase und treibt uns die Tränen in die Augen. Das Einatmen des Wirkstoffes befreit allerdings auch die Atemwege. Allicin ist besonders langlebig. Egal ob eingeatmet oder gegessen, entfaltet es seine entzündungshemmende Wirkung sogar noch in der Blase und in den Harnwegen. Zwiebeln sind auch reich an Vitamin C, das das Immunsystem zusätzlich anregt. Sie wirken damit doppelt – vorbeugend und heilend. Auch wenn die Frühlingszwiebeln milder schmecken, so haben sie einen Vorteil, sie werden gerne roh gegessen. Daher gehen weniger wertvolle Senfölglycoside durch das Kochen verloren.

Frühlingszwiebelsuppe

Zutaten für vier Personen
  • 1 Bund Jungzwiebeln
  • 60 ml Weißwein
  • 500 ml Gemüse oder Hühnersuppe
  • 100 ml Obers
  • Salz und Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • Rapsöl zum Anschwitzen
  • geröstete Brotwürfel
Zubereitung

Die Frühlingszwiebeln waschen und in dünne Ringe schneiden.
Eine Handvoll grüne Ringe zum Bestreuen zur Seite geben.
Die Zwiebeln in Öl anschwitzen, mit Wein und Suppe aufgießen.
Die Suppe einige Minuten leicht köcheln lassen, danach mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Zitronensaft abschmecken.
Das Schlagobers dazugeben und die Suppe schaumig pürieren.
Die Suppe nochmals abschmecken und mit gerösteten Brotwürfeln oder kleinen Bröselknödeln servieren.
Zum Schluss die feinen grünen Zwiebelringe darüber streuen.

Brotsalat mit Feta

Zutaten für vier Personen
  • 1 altbackenes Baguette oder Ciabatta
  • 1 kleine Zucchino
  • 1/4 Gurke
  • 2 Fleischtomaten
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 roter und 1 gelber Gemüsepaprika
  • 200 g Feta
  • Salz und Pfeffer
  • getrockneter Oregano
  • Olivenöl zum Marinieren und Anbraten
  • Weißweinessig zum Marinieren
Zubereitung

Knoblauch schälen, Brot in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden oder in grobe Stücke brechen.
Brot zusammen mit dem Knoblauch in etwas Olivenöl knusprig rösten.
Gemüse in Streifen, Scheiben oder Stifte schneiden, Zwiebeln in feine Ringe.
Gemüse mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Essig marinieren.
Die gerösteten Brotscheiben unterheben und den zerteilten Feta über den Salat verteilen.
Etwas getrockneten Oregano darüber streuen.

Tipp: Einige Oliven oder Kapern verleihen dem Salat die mediterrane Note. Besonders in der Toskana wird gerne die „Panzanella“, der berühmte Brotsalat serviert. Eigentlich bedeutet das Wort „Wiege“ und bezeichnet die große Schüssel in der das Brot serviert wird, denn in der Toskana darf Brot bei keinem Essen fehlen. Der Salat lebt von der guten Qualität des Brotes und natürlich, wie kann es anders in Italien sein, vom Olivenöl. Einige Oliven oder Kapern verleihen dem Salat die mediterrane Note.


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