Wie die Tomate oder die Aubergine gehört der Gemüsepaprika zu den Nachtschattengewächsen und botanisch gesehen ist die Frucht eine Beere und keine Schote. Der Paprika gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten in Österreich, was wahrscheinlich daran liegt, dass durch die bunte Vielfalt für jeden Geschmack etwas dabei ist. Er schmeckt roh zur Jause oder im Salat und überzeugt auch geschmort im Ratatouille oder in einer Peperonata.

Farbige Paprikawelt

Gemüsepaprika unterscheiden sich nicht nur in Form und Größe, sondern vor allem in der Farbe. Besonders beliebt sind dabei die langen Spitzpaprika und die großen Blockpaprika, aber auch runde oder solche mit Einkerbungen finden Anhänger. Reif geerntet können die Früchte von hellgelb über orange und rot bis zu dunkelviolett und beinahe schwarze gefärbt sein. Auch bei der Größe ist die Spannweite groß, von 50 Gramm bis zu 250 Gramm. Große Exemplare können schon einmal 20 Zentimeter lang werden und bis zu einem viertel Kilogramm wiegen. Geerntet werden sie entweder unreif, in noch grünem Zustand, oder gelb, orange oder rot, je nachdem in welcher Farbe die Sorte reift.

Grüner Gemüsepaprika wird unreif geerntet und schmeckt etwas bitter oder grasig. Das hängt mit dem Zuckergehalt zusammen. Er wird von Vielen schlecht vertragen und verursacht oft Aufstoßen oder Sodbrennen. Meist hilft es, Paprika besonders gut zu kauen. Wenn das nichts nützt, sollte der Paprika geschält werden. Dazu den Paprika als Ganzes unter den Grill ins Backrohr geben, bis die Haut Blasen wirft und sich bräunt. Nach kurzer Abkühlung die Haut einfach abziehen. Bekömmlicher sind die reifen roten oder gelben Sorten, aber trotzdem sollten auch die Früchte gut gekaut werden.

So gesund

Gemüsepaprika zählen zu den Vitamin C-reichsten Gemüsesorten, Zitrusfrüchte, Tomaten oder Kohlrabi enthalten deutlich weniger davon. Gelbe, orange und rote Früchte sind zudem reich an Carotinoiden und sie enthalten auch deutlich mehr Zucker als die die grünen Früchte. Gemüsepaprika sind zudem sehr reich an Kalium und Ballaststoffen. Der Scharfstoff Capsaicin, wie er in Chilis, den nahesten Verwandten, vorkommt, wurde weggezüchtet. Daher sind Paprika bis auf wenige Ausreißer mild, die gesundheitlich positive Wirkung der Scharfstoffe entfällt daher.

Hauptsache warm

Paprika gedeihen im Sommer gut im Freiland, die Pflanzen sind aber, wie andere Nachtschattengewächse, sehr wärmeliebend. Daher werden sie bevorzugt im Glashaus und im Folientunnel kultiviert. Sie lieben einen nährstoffreichen und leicht feuchten Boden. Wird die erste Blüte an der ersten Verzweigung im Frühjahr ausgebrochen, so entwickelt sich die Staude kräftiger und dankt es mit einem verstärkten Fruchtansatz. Etliche Sorten sind auch gut für den heimischen Freilandanbau geeignet.

Einige Sorten

Die Marconi-Paprika ist eine große, längliche Sorte mit dickem Fruchtfleisch. Sie hat einen milden Geschmack und eignet sich hervorragend zum Grillen, Braten oder Füllen.

California Wonder ist eine beliebte Sorte mit einer runden, dickwandigen Form. Sie hat einen milden Geschmack und eignet sich gut für Salate, zum Füllen oder für gegrillte Gemüsegerichte.

Sweet Banana-Paprika ist lang und dünn mit einer glatten, gelben Haut. Sie hat einen süßen Geschmack und eignet sich gut für frische Salate, zum Einlegen oder zur Jause.

Jimmy Nardello-Paprika ist eine italienische Sorte mit dünnwandigen, spitz zulaufenden Früchten. Sie hat einen süßen und fruchtigen Geschmack und eignet sich besonders gut zum Braten, Rösten oder für Saucen.

Gypsy-Paprika ist mittelgroß mit einer kegelförmigen, leicht gerippten Struktur. Sie hat einen milden, leicht süßen Geschmack und eignet sich gut zum Grillen, Schmoren oder für Gemüsegerichte.

Quadrato d‘Asti-Paprika hat eine quadratische Form mit dicken, fleischigen Wänden. Sie hat einen milden Geschmack und eignet sich gut zum Füllen, für Salate oder zum Grillen.

Paprika mit Linsenfülle

Zutaten für zwei Personen
  • 2 rote große Paprika
  • 200 g gelbe Linsen
  • 1 Rosmarinzweig
  • Salz und Pfeffer
  • 100 g Feta
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Rosmarinzweig
  • 300 ml Tomatensauce
  • Olivenöl zum Anschwitzen
Zubereitung

Linsen und Zwiebel schälen, klein würfeln und in Olivenöl anschwitzen.
Linsen mit der doppelten Menge Wasser, einem Lorbeerblatt und einem Rosmarinzweig noch leicht bissfest, aber nicht matschig kochen.
Linsen mit Salz und Pfeffer würzen.
Feta in Würfel schneiden, Feta und Zwiebel in die etwas abgekühlten Linsen einrühren.
Tomatensauce in eine Auflaufform geben.
Paprikahälften mit den Linsen füllen, diese in eine Auflaufform setzen.
Paprika bei 180 Grad Celsius etwa eine halbe Stunde backen.
Eventuell mit wenig Wasser oder Rindssuppe aufgießen.

Tipp: Wer möchte, kann die Linsenmasse mit Salami-, Speck- oder Schinkenwürfeln verfeinern.

Ratatouille aus dem Glas

Zutaten
  • 2 Zucchini
  • 2 Gemüsepaprika (rot und gelb)
  • 1 Aubergine
  • 500 g Fleischtomaten
  • 5 Knoblauchzehen
  • 2 Zwiebeln
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 Esslöffel Oregano
  • ½ Teelöffel Rosmarin
  • ½ Teelöffel Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl zum Anbraten
Zubereitung

Das Gemüse waschen und putzen, Zwiebel und Knoblauchzehen schälen.
Paprika, Zucchini und Aubergine in etwa zwei Zentimeter große Würfel schneiden.
Zwiebeln und Knoblauch klein würfeln, Fleischtomaten in ein Zentimeter große Würfel schneiden.
Zucchini und Auberginen in Olivenöl rundherum scharf anbraten. Gemüse aus der Pfanne nehmen.
Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen, Paprika- und Tomatenwürfel mit den Gewürzen dazugeben.
Das Ganze einige Minuten köcheln lassen.
Das angebratene Gemüse dazugeben, einige Minuten köcheln lassen und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Ratatouille heiß in sterile Einmachgläser füllen und die Gläser verschließen.
Die Gläser auf ein tiefes Backblech geben und darunter ein Geschirrtuch legen.
Das Backblech mit etwas heißem Wasser auffüllen und ins Backrohr schieben.
Die Temperatur auf 200 Grad Celsius drehen. Sobald Bläschen im Glas aufsteigen, die Temperatur auf 150 Grad Celsius zurückdrehen.
Nach 10 Minuten das Backrohr abschalten und nach weiteren 5 Minuten das Backrohr leicht öffnen. Die Gläser langsam abkühlen lassen.

von Mag.a Andrea Jungwirth, Ernährungswissenschafterin

 


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