Rettich gibt es in einer enormen Vielfalt – längliche bis runde Wurzeln, die von weiß, gelb über rot bis schwarz gefärbt sein können, das innere Fleisch ist jedoch immer weiß. Der Klassiker ist aber das Radieschen, das gerade im Frühling Saison hat und als knackiges Gemüse zur Jause oder in Salaten gegessen wird.

Am besten schmecken Radieschen frisch, aber auch kurz im Wok angebraten mit etwas Sojasauce und Ingwer schmeckt dieses einfache Gemüse ausgezeichnet. Geschätzt wird vor allem die knackige Rübe, die Blätter, die Blüten oder gar die Schoten werden sehr selten gegessen. Dabei ist das Radieschen ein Gemüse, von dem alles gegessen werden kann, von der Wurzel bis zu Samenkapsel.

Anbau im eigenem Garten

Der Anbau in Glashäusern oder unter Folientunneln ermöglicht eine sehr frühe Ernte. Pelzige Radieschen mit einem schwammigen Inneren entstehen nicht durch falsche Lagerung, sondern bei älteren Pflanzen durch eine zu späte Ernte. Im eigenen Gemüsegarten sind Radieschen ziemlich das erste Gemüse, das im Frühjahr geerntet werden kann. Stehen die Radieschen zu lange auf dem Beet beginnen sie zu schießen, es entwickeln sich lange Triebe mit schönen Blüten, aus denen sich dickfleischige Samenkapseln entwickeln. Es lohnt sich, die Pflanzen nicht nur als Bienenweide stehen zu lassen, denn die Blüten dekorieren Aufstriche und Salate und die Blätter schmecken im Pesto, in der Suppe oder im Smoothie gut. Wer die Blüten aber stehen lässt, kann die länglichen Samenschoten regelmäßig ernten, die sich aus den Blüten entwickeln. Die schmecken am besten, wenn man sie nur kurz in der Pfanne schwenkt. Besonders in Asien gibt es Rettichsorten, die besonders große und fleischige Samenschoten entwickeln. Und alles vom Radieschen schmeckt angenehm scharf und würzig.

Am besten aus dem Freiland

Bis auf den Schwarzen Rettich ist Rettich kein Lagergemüse. Je früher das grüne Laub entfernt wird, desto länger ist er lagerbar. Daher Rettich ohne Blätter in ein feuchtes Tuch einwickeln, so hält er sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage. Frischer Rettich ist an den festen Knollen erkennbar, die Schale sollte leicht glänzen und die grünen Blätter saftig frisch sein. Rettich schmeckt mehr oder weniger scharf und würzig. Verantwortlich dafür sind die Senfölglycoside, die die Gefäße fit halten und als natürliche Antibiotika wirken. Die Schärfe ist von der Sorte und vom Anbau abhängig, wobei Rettiche aus dem Garten oder aus Freilandanbau schärfer schmecken. Glashausradieschen sind dagegen sehr mild. Das liegt daran, dass UV-Strahlung und Wind die Pflanze anregen, mehr Scharfstoffe zu bilden. Je mehr eine Pflanze gegen die Witterung kämpfen muss, je unbequemer es für sie ist, desto mehr Aromastoffe bildet sie aus.

Nichts bleibt übrig

Viel zu viele essbare Gemüseteile landen im Müll oder auf dem Kompost. Beim Radieschen kann alles gegessen werden. Ein Radieschenmenü, in dem alles verkocht wird, zeigt was schmeckt.

Vorspeise

Grüne Radieschensuppe vom Blatt

Zutaten für vier Personen
  • 1 bis 2 Handvoll frisches Grün von Radieschen

  • 1 mehlige Kartoffel

  • 1 Zwiebel

  • 2 Knoblauchzehen

  • 125 ml Schlagobers

  • 500 ml Hühnersuppe

  • Salz und Pfeffer

  • Muskatnuss

Zubereitung

Radieschenblätter waschen und klein schneiden. Kartoffeln schälen und ebenfalls klein schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und klein würfeln.
Zwiebel und Knoblauch in Rapsöl leicht anschwitzen, die Radieschenblätter dazugeben und mit Hühnersuppe aufgießen.
Nun die Kartoffelwürfel dazugeben und die Suppe mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen.
Nach 15 Minuten Schlagobers dazugeben und die Suppe pürieren. Mit Wasser auf die gewünschte Konsistenz verdünnen.
Die Suppe nochmals abschmecken und je nach Saison mit Radieschenstiften, Bärlauchstreifen oder blanchierten Kohlrabiwürfeln garnieren.

Zwischengang

Speckradieschen

Zutaten für vier Portionen
  • 10 Radieschen

  • 1 Schalotte

  • 2 Esslöffel Speckwürfel (am besten Bauchspeck)

  • etwas Pfeffer, abhängig vom Geschmack des Speckes

  • wenig Salz

  • 1 kleines Stück Chili

  • ein paar Spritzer Zitronensaft

  • 1/2 Teelöffel Akazienhonig

Zubereitung

Die Radieschen waschen, Wurzel und etwa ein Zentimeter vom Blattgrün nicht wegschneiden. Je nach Größe die Radieschen vierteln oder sechsteln.
Speck sehr klein würfeln oder in einer Küchenmaschine zu grobem Haschee zerkleinern. Schalotte klein würfeln. In einer Pfanne Speck und Zwiebel ohne Fett rösten, bis der Speck krustelig wird.
Die Radieschen und ein kleines Stück Chili dazugeben und alles durchschwenken.
Die Radieschen nun bei niedriger Temperatur etwa drei Minuten garen.
Radieschen mit Pfeffer und eventuell ganz wenig Salz würzen.
Mit ein paar Spritzer Zitronensaft, einigen Tropfen Akazienhonig und frischen Kräutern wie Schnittlauch oder Petersilie abschmecken.
Mit etwas Hausbrot genießen.
 

Tipp: Auch ein paar Tropfen Sojasauce schmecken gut im Gemüse.

Hauptgang

Auberginengemüse mit Radieschenschoten

Zutaten für vier Personen
  • 600 g gemischtes Gemüse (roter und gelber Paprika, Zucchini, Auberginen, Tomaten ohne Haut)
  • 1 große Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz und Pfeffer
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Olivenöl und Butter zum Anbraten
Zubereitung

Gemüse würfelig schneiden und mit Zitronensaft beträufeln Zwiebel und Knoblauch in Streifen schneiden und in Olivenöl glasig anschwitzen.
Das Gemüse dazugeben, anschwitzen und auf kleiner Flamme dünsten, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist.
Die Kräuter hinzugeben und unter häufigem Umrühren etwa 20 Minuten bei niedriger Temperatur zugedeckt dünsten.
Zum Schluss nochmals nachwürzen und mit einem kräftigen Schuss Olivenöl abschmecken.
Radieschenschoten in etwas Butter kurz anbraten, zugedeckt zwei bis drei Minuten kurz ziehen lassen und leicht salzen.
Couscous nach Packungsanleitung zubereiten.
Gemüse mit Couscous anrichten, die Radieschenschoten darüber verteilen.

von Mag.a Andrea Jungwirth, Ernährungswissenschafterin

 


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