Krapfenliebhaber essen Krapfen nur frisch – und das ist auch richtig so, weil diese zarten Gebäcke nur dann wirklich gut schmecken! Aber was machen wir in diesen Zeiten, in denen „selbst gekauft“ nicht immer so einfach ist? Keine Frage: selber backen! Das ist gleich auch eine gute Gelegenheit, Krapfenvariationen auszuprobieren!

Ursprünglich waren die Krapfen nicht rund, bedeutet doch der althochdeutsche Begriff „Krapho“ so viel wie Haken. Wie man festgestellt hat, waren es die römischen Kolonisten, die ein rundes Fettgebäck an den Donaulimes und nach Vindobona gebracht und unter dem Namen „Chraphe“ zu Feiertagen gebacken haben. Wer wann, wo und wie Krapfen backen und verkaufen darf, hat erst im Jahr 1486 die „Kochordnung der Stadt Wien“ bestimmt. Während der mit Marillenmarmelade gefüllte „Wiener Faschingskrapfen“ noch im 19. Jahrhundert als Luxusspeise galt, waren die Krapfen im ländlichen Raum seit jeher als Alltagskost, Festtags- und Fastengebäck mit anlassbezogen festgelegter Größe, Form und Füllung üblich. Diese „Bauernkrapfen“, „Küchlein“ oder „Kiachln“, ringförmige, mittig vertiefte, in Butterschmalz frittierte Germgebäcke, werden je nach Region süß mit Marmelade oder Preiselbeeren gefüllt, aber auch pikant (mit Fleisch oder Gemüse) genossen.

Heute werden unter der Bezeichnung „Krapfen“ neben den runden, mit dem hellen Rand umzogenen „Faschingskrapfen“ viele Formen mit verschiedensten Füllungen wie z. B. Himbeermarmelade, Powidl oder Schokoladencreme angeboten.

Faschingskrapfen

Zutaten
  • 300 g Weizenmehl

  • 20 g Hefe (Germ)

  • 30 g Backzucker

  • ¼ l Milch

  • 3 Eidotter

  • 60 g zerlassene Butter

  • 1 Prise Salz

  • 1 EL Rum

  • abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

  • Marillenmarmelade

  • Fett zum Ausbacken (z. B. Butterschmalz)

  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel sieben, eine Vertiefung in die Mitte drücken, die Hefe hineinbröseln, mit einer Prise Zucker und einigen Löffeln lauwarmer Milch zu einem Vorteig (Dampferl) verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. eine ½ Stunde gehen lassen. Eidotter, Zucker, Butter, Salz, Milch, Rum und Zitronenschale mit dem Vorteig vermengen und kneten, bis er Blasen wirft, sich vom Schüsselboden löst, weich und glänzend ist. Zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen, bis er sich verdoppelt hat. Aus dem Teig Kugeln im Durchmesser von etwa vier bis fünf Zentimetern formen, auf ein bemehltes Tuch legen, mit einem zweiten Tuch bedecken und ungefähr 15 Minuten gehen lassen.

Die Kugeln leicht flach drücken, in ein auf 160 °C erhitztes Backfett einlegen, drei Minuten zugedeckt backen, mit einem Kochlöffel umdrehen und offen weitere drei Minuten fertigbacken. Herausheben, auf Küchenpapier abtropfen lassen und leicht abgekühlt mit Hilfe eines Dressiersackes mit Krapfentülle mit Marmelade füllen. Zuletzt mit Staubzucker bestreuen.

Tipps: Milch nach und nach nur so viel dazugeben, dass der Teig nicht zu weich wird.

Für Vanillekrapfen gibt man Vanillinzucker zum Teig und bereitet als Füllung eine Vanillecreme aus einem halben Liter Milch, 80 g Kristallzucker, einem handelsüblichen Puddingpulver (37 g) sowie drei Eidottern zu, die man abgekühlt mit Hilfe eines Dressiersackes in die Krapfen spritzt.

Gebackene Mäuse

Zutaten
  • 400 g Mehl

  • 3/16 l Milch

  • 20 g Hefe

  • 60 g Backzucker

  • 60 g zerlassene Butter

  • 3 Eidotter

  • abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

  • 1 EL Rum

  • 30 g Rosinen

  • Kristallzucker und Zimt


Beilage

  • Himbeersirup, Preiselbeerkompott oder Vanillesauce
Zubereitung

Den Germteig wie bei den Faschingskrapfen beschrieben zubereiten, zum Schluss die in Rum eingeweichten Rosinen einarbeiten. Den Teig an einem warmen Ort zu doppelter Höhe gehen lassen. Mit Hilfe eines Esslöffels, den man vorher in heißes Fett taucht, Nockerl abstechen und in mehreren Portionen im auf 180 °C erhitzten Backfett goldbraun herausbacken. Mit einem Lochschöpfer herausheben, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen, in einer Zucker-Zimt-Mischung wälzen und noch warm mit der Beilage servieren.

Tipp: Wer Rosinen nicht mag, lässt sie einfach weg oder ersetzt sie durch die gleiche Menge Zitronat oder Orangeat.

Guten Appetit liebe Kleingartenfamilie!


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