Portulak ist nicht gleich Portulak, denn zwei verschiedene Pflanzen beanspruchen den Namen für sich. Der Sommer- oder Gemüseportulak aus der Familie der Portulakgewächse und der Winterportulak, auch als Postelein bekannt, aus der Familie der Quellkrautgwächse. Genug der Botanik, beide Pflanzen besitzen fleischige, grüne Blätter, die gerne im Salat oder ähnlich wie Spinat verwendet werden.

Postelein, der Winterklassiker

Auch als Kubaspinat oder Gewöhnliches Tellerkraut bekannt, wächst die Pflanze im zeitigen Frühjahr und ist so eine der ersten Salatkräuter im Jahr. Die Blätter sind fleischig und tellerförmig, jedoch sehr klein. Daher wird das Kräutlein selten pur als Salat genossen, sondern ist idealer Begleiter vieler Gemüsesorten. Postelein passt ins Tsatsiki, genauso wie zu Blattsalaten oder Tomaten. Die jungen Blätter, Stängel und auch Blüten werden meist roh verwendet, sie schmecken ähnlich wie Feldsalat, sind mild und leicht nussig. Interessant ist jedoch die fleischige Konsistenz. Sie lassen sich kühl und feucht etliche Tage lagern, was für Blattgemüse sehr selten ist.

Postelein wir meist im Folientunnel oder im Gewächshaus kultiviert und kann bereits zeitig im Jahr geerntet werden. Werden die zarten Blätter mit Stiel nicht zu tief geschnitten, so treiben sie mehrmals rosettenartig aus. Mehrere Ernten sind so im Winter bis in den April hinein möglich, danach beginnen die Pflanzen zu blühen, bilden Samen, die ausfallen und im nächsten Winter zu keimen beginnen. Die einjährige Pflanze kann somit gegen Ende März komplett abgeerntet werden. Als klassischer Wintersalat ist er reich an Vitamin C und Mineralstoffen und übertrifft hier Kopfsalat oder Pflücksalate bei Weitem.

Portulak, der Sommergruß

Als klassisches, weit verbreitetes Wildgemüse, ist er etwas in Vergessenheit geraten. In seiner ursprünglichen Heimat, Südosteuropa, ist er noch sehr beliebt. In der traditionellen griechischen oder türkischen Küche wird Portulak auch heute noch gerne verwendet. Gedünstet als Gemüse, als Salat mit Linsen oder im Eintopf, ist er eine willkommene Abwechslung am Speiseplan. Die fleischigen Triebe werden mit den Blättern gedünstet und ähnlich wie Spinat verwendet.

Portulak ist bei uns seit langem heimisch und findet sich vor allen an trockenen Stellen und wächst sogar zwischen Steinritzen. Durch steigende Nachfrage wird er auch wieder kultiviert und kann den ganzen Sommer über geerntet werden. Das schnell wachsende Kräutlein kann bereits vier Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Die jungen Blätter schmecken leicht salzig, nussig, ältere Exemplare jedoch leicht bitter. Das würzige, einjährige Kraut ist reich an Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren.

Portulak, der kleine Unterschied

Die beiden Arten werden wegen des Namens oft verwechselt, jedoch unterscheiden sie sich stark im Aussehen und in der Jahreszeit, in der sie wachsen. Typisch sind die fleischigen Blätter und der milde Geschmack. Auch die Blüten sind klein und zierlich. Beide keimen zudem sehr schnell und können kurz nach der Aussaat mehrmals geerntet werden. Portulak zu essen ist für viele noch Neuland, jedoch lohnt es sich, beide Arten vermehrt in den Speiseplan einzubauen.

Gefüllte Eier mit Hummus

Zutaten
  • 6 Eier
  • ~ 100 g Hummus
  • 1 Esslöffel Estragonsenf
  • ½ Schalotte
  • 1 Essiggurke
  • 1 Prise Chilipulver
  • ein Spritzer Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer
  • eventuell 2 Esslöffel Pesto zum Abschmecken
  • Posteleinblätter zum Garnieren
Zubereitung

Eier etwa 10 Minuten hart kochen und danach in kaltem Wasser abkühlen lassen.

Zwiebel schälen, Zwiebel und Essiggurke sehr klein würfeln. Eier schälen und halbieren.

Eidotter herausnehmen und in eine Schüssel geben. Eidotter mit der Gabel gut zerdrücken und mit den restlichen Zutaten vermischen.

Die Masse mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Chili und eventuell etwas Pesto abschmecken.

Mit Hilfe von zwei kleinen Löffeln aus der Eimasse 12 kleine Nockerl formen und auf die Eihälften setzen.

Die Hälften mit Gemüsestreifen und Posteleinblättern garnieren.

Tipp: Weil die Masse etwas kompakter ist und kleine Gemüsewürfel enthält, kann das Dressieren zu einem weniger schönen Ergebnis führen. Darum lieber Nockerl formen!

Tsatsiki mit Portulak

Zutaten für vier Personen
  • 1 Salatgurke
  • 1 Handvoll Portulakblätter
  • 100 ml Schafsjoghurt
  • 100 ml Crème fraîche o. Sauerrahm
  • 4 Knoblauchzehen
  • 4 Esslöffel Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • eventuell etwas Dill

Zubereitung

Gurke geschält oder ungeschält grob reiben. Knoblauch durch eine Knoblauchpresse drücken.

Joghurt, Crème fraîche und Knoblauch gut verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.

Nun die Gurke unterheben und eventuell mit etwa fein gehacktem Dill würzen.

Die Portulakblätter eventuell etwas kleiner schneiden und unter den Salat heben.

Zum Schluss das Olivenöl darüber träufeln.

Guten Appetit, liebe Kleingartenfamilie!


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