Fledermäuse sind in Mitteleuropa stark durch den Verlust ihrer Lebensräume bedroht. Alte Wälder mit Höhlenbäumen, Streuobstwiesen und ungestörte Dachböden, die als Quartiere dienen, verschwinden zunehmend durch Abholzung, intensive Landwirtschaft und Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden. Hinzu kommen Umwelteinflüsse wie der Einsatz von Pestiziden, die das Nahrungsangebot an Insekten drastisch verringern, sowie Lichtverschmutzung, die ihre nächtliche Orientierung stört. Auch Klimaveränderungen wirken sich aus: Längere Trockenperioden oder extreme Wetterereignisse gefährden sowohl ihre Insektenbeute als auch die empfindliche Balance in ihren Fortpflanzungs- und Überwinterungszyklen
In Österreich gibt es ca. 30 Fledermausarten. Auch wenn die fliegenden Säugetiere keinen guten Ruf bezüglich der Übertragung von Krankheiten haben leisten sie einen erheblichen Beitrag zur natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Kleingärten als artenreiche Lebensräume
Durch den erhalt von Lebensräumen und die Bereitstellung von Unterschlupfmöglichkeiten (Fledermauskasten) kann man einen Beitrag zum erhalt der Fledermäuse leisten.
Kleingartenanlagen bieten wertvolle Lebensräume für Fledermäuse. Alte Bäume, Hecken, ruhige Lauben und strukturreiche Gärten schaffen ideale Bedingungen für die nächtlichen Insektenjäger. Besonders in urbanen Gebieten wie Wien sind solche grünen Oasen entscheidend für das Überleben vieler Arten.
Wie wir vor kurzen durch ein persönliches Erlebnis erfahren haben, ist auch der richtige Umgang mit in Not geratenen Tieren von großer Bedeutung.
Fledermausrettung beim Zentralverband in Wien
Vor dem Büro des Zentralverbandes der Kleingärtner in Wien wurde kürzlich eine geschwächte Fledermaus entdeckt. Dank der Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden und der raschen Kontaktaufnahme mit der Fledermaus Station Österreich konnte das Tier gesichert und in fachkundige Pflege übergeben werden. Die Station, die jährlich rund 600 Fledermäuse betreut, reagierte umgehend und übernahm die medizinische Versorgung, nachdem das Weibchen der Art Zweifarbfledermaus in die Station in der Schadekgasse 6, 1060 Wien gebracht wurde.
Dieser Vorfall zeigt nicht nur, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement für den Artenschutz ist, sondern auch, welchen Beitrag Kleingärten selbst leisten können.
Die Fledermaus Station Österreich arbeitet eng mit Behörden und Organisationen zusammen, um Quartierverluste durch Bauarbeiten oder unsachgemäße Baumschnitte zu verhindern. In Fällen wie diesem wird deutlich, wie wichtig es ist, Quartiere zu erhalten und neue Lebensräume zu schaffen – auch durch gezielte Maßnahmen in Kleingärten, wie das Anbringen von Fledermauskästen oder den Verzicht auf Pestizide.
Wer eine Fledermaus findet, sollte sie nicht mit bloßen Händen anfassen, sondern vorsichtig in eine belüftete Box setzen und die Notfallnummer +43 670 6028666 der Station kontaktieren.
Diese Rettung ist ein schönes Beispiel dafür, wie Natur- und Artenschutz mitten in der Stadt funktionieren kann – mit Hilfe engagierter Menschen und grüner Rückzugsorte wie Kleingärten.
Fledermaus Station Österreich
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E-Mail: office@fledermausstation.at
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Notfallnummer: +43 670 60 28 666
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