Es gibt immer weniger geeignete Brutplätze. Absterbende Bäume, Laubhecken oder auch Nischen und Einfluglöcher fehlen heute oft. Neue Gebäude sind versiegelt und in den vielen, zu stark gepflegten Gärten bleibt kaum Platz für wilde Ecken.

Wir Kleingärtner sollten verstärkt auf unsere Singvögel achten und deren Lebensraum verbessern. Eine der Möglichkeiten ist der Bau von Nistkästen und das richtige Aufstellen. Der Bau eines solchen Nistkastens ist auch für wenig geübte Handwerker leicht umzusetzen, die nötigen Werkzeuge findet man in den meisten Gärten oder Haushalten.

Ein ideales Baumaterial ist ungehobeltes Leimholz, 18-20 mm stark. Zwei Platten mit 80 cm Länge und 20 cm Breite sind ausreichend.

Leimholz bekommt man preisgünstig in jedem Baumarkt, gerade Zuschnitte werden meist gratis durchgeführt, den Rest muss man selbst zuschneiden, eine elektrische Stichsäge hilft. Als Hölzer eignen sich besonders Eiche, Robinie oder Lärche. Es sollten keine Holzschutzmittel verwendet werden.

Folgende Teile muss man ausschneiden (siehe Skizzen):
  • Rückwand 160 mm breit, 270 mm hoch, oben mit einer Raspel abgeschrägt
  • Vorderwand 124 mm breit, 230 mm hoch, oben mit einer Raspel abgeschrägt
  • Seitenwände (2mal) 140 mm breit, vorne 230 mm, hinten 270 mm hoch
  • Bodenplatte 124 mm breit, 122 mm lang
  • Dach 200 mm breit, 200 mm breit

Das Einflugloch sollte ca. 35 mm von oben ausgeschnitten werden. Ein Durchmesser von ca. 30 mm eignet sich für die meisten Vogelarten, wobei bei dem Einflugsloch Optimierungen je nach Vogelart möglich sind (siehe Infobox). Für das Loch eignet sich ein Forstnerbohrer oder eine Lochsäge.

In den Boden werden vier 6-mm-Löcher gebohrt, damit kann Feuchtigkeit abziehen. Um Nesträuber abzuhalten, kann man mit gleichem Bohrdurchmesser aus einem Reststück ein Brett über das Einflugloch schrauben oder leimen.

Wenn alle Kanten leicht geschliffen sind, kann man beginnen, das Häuschen zusammenzubauen.

Einflugloch je nach Vogelart

28 mm rund für Blau- und Tannenmeisen

30 mm rund für Feldsperlinge

32 mm rund für Kohlmeise, Haussperling, Kleiber und Trauerschnäpper

30 mm breit und 45 mm hoch oval für Gartenrotschwanz

Zusammenbau

Man verwendet dazu Holzschrauben (rostfrei), 3 cm lang und 3 mm dick. Um das Ausreißen des Holzes zu vermeiden, ist ein Vorbohren der einzudrehenden Schrauben empfehlenswert.

Die Vorderwand wird nur von zwei Schrauben (4 bis 5 cm lang) gehalten, die ca. 3 cm von oben links und rechts eingeschraubt werden. Dadurch kann man die Vorderwand im Herbst zum Reinigen hochklappen.

Das Dach wird aufgeschraubt, als Witterungsschutz wäre eine Eindeckung mit Resten von Dachpappe oder Vilasschindeln empfehlenswert.

Als Hilfe zum Aufhängen auf einem Baum oder einer Hausmauer schraubt man auf die Rückwand eine ca. 30 mm breite, 20 mm dicke und 45 cm lange Leiste.

Man könnte das fertige Haus noch lackieren, beizen oder wachsen. Bitte nur lösungsmittelfreie Farben auf Wasserbasis und Leinöl verwenden.

Standort

Die optimale Ausrichtung beim Aufhängen ist Richtung Osten in einer Höhe von ca. zwei Metern.

Es sollte eine freie Sicht von ein paar Metern vor dem Einflugsloch gegeben sein, damit Fressfeinde erspäht werden können.

Außerdem sollte der Nistkasten nicht in Astgabeln sitzen, da sonst Mader und Katzen leichtes Spiel haben.

 

Viel Spaß beim Werken und Beobachten des Vogel-Nachwuchses!


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