Gräserfinale

Mit leichtem Raureif überzogen, bilden diese bizarre Formen und Figuren im Garten. Im Laufe des Monats ist es dann günstig, die Schöpfe für das Überwintern zusammenzubinden oder allenfalls gleich zu schneiden. Ich bin ein großer Fan von Gräsern, da sie Gärten eine schöne Struktur geben und winterhart sind. Beispiele gibt es viele, über niedrige Seggen (die kleinsten nur 15 Zentimeter hoch) bis hin zu Pfahlrohr (Riesenschilf), das sich an Biotoprändern wohl fühlt und bis zu drei Meter hoch wird.

Allenfalls ist als nachteilig zu sehen, dass manche Formen (z. B. Zebragras) zum Wuchern neigen.

Die Zeit für Herbstgemüse ist gekommen

Wenn Sie bisher noch kein Wintergemüse gesetzt haben, ist jetzt die letzte Gelegenheit dazu für diese Gartensaison gekommen. Zuerst ist es empfehlenswert, die letzten Zucchini, Kürbisse, Gurken oder Karotten zu ernten und das abgeerntete Pflanzengrün (von Paradeisern, Paprika oder Salate) abzuräumen, damit überhaupt Platz für Neupflanzungen ist. Vor allem wenn Sie Starkzehrer, wie eben Paradeiser, gepflanzt hatten, sollten Sie leicht Kompost in das Beet einarbeiten.

Natürlich ist eine passende Pflanzenwahl für ein gutes Gelingen wichtig, da viele Gemüsepflanzen weder feuchtes, nebeliges Wettern noch kühle Temperaturen noch kalte Brisen mögen. Aber manche Pflanzen vertragen das gut und halten sogar leichte Nachtfröste aus. Weiters gibt es weniger Konkurrenz durch andere Pflanzen und auch die Gefahr von Schädlingsbefall oder Schneckenfraß ist deutlich geringer wie in der Hauptsaison.

Alle Arten von Kohlgewächsen (Weißkraut, Rotkraut, Brokkoli, Chinakohl, Wirsing etc.) vertragen kühles Wetter gut und benötigen wie im Fall von Kohlsprossen sogar Frost, um gut zu schmecken. Der Grund ist, dass die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Die genannten Pflanzen sollten aber schon seit September ausgepflanzt und bald erntereif sein. Auspflanzen und eventuell sogar aussäen können Sie jetzt noch Rucola, Mangold, Spinat, Asia-Salate (z.B. Pak Choi oder japanischer Mizuna), Blattsenf wie Frizzy Lizzy® und einige Kräuter wie Schnittlauch vorausgesetzt die Temperatur ist tagsüber bei rund 15 Grad. Sehr gut frostverträglich (bis -15 Grad) ist Feld- vulgo Vogerlsalat, sofern die Blattrosetten nicht zu stark der Sonne ausgesetzt sind und austrocknen. Vogerlsalat wird übrigens erst seit Beginn des20. Jahrhunderts gezielt angebaut, vorher wurde es von den Menschen einfach vom Feldrain gesammelt.

Ebenfalls anbauen können Sie jetzt Winterportulak, da er bei Temperaturen unter 12 Grad optimal keimt. Die erste Ernte kann nach sechs bis acht Wochen erfolgen. Winterportulak lässt sich wie Spinat oder als Salat zubereiten, er schmeckt auch milder wie Sommerportulak oder Gartenkresse.

Das Gelingen von Aussaaten im Freien hängen natürlich vom Wetter ab – bessere Erfolgschancen haben Sie, wenn Sie die Pflanzen im Haus vorziehen und dann sukzessive abhärten, bevor Sie diese auspflanzen.

Schwarzwurzeln, Rüben und Rote Beete können ebenfalls lange aus dem Freiland geerntet werden. Endivien müssen spätestens jetzt zusammengebunden werden, um erstens zu bleichen und zweitens länger beerntbar zu bleiben. Bei Bedarf die Gemüsebeete mit alten Fenstern, Reisig oder Gartenvlies bzw. alten Leintüchern zudecken.

Raureif an Samthortensie
Glashaus mit Frostwächter
Überwintern von Kübelpflanzen

Eine große Herausforderung der Pflege von Kübel- und Trogpflanzen ist das Überwintern, nicht nur weil das Einräumen schwerer Töpfe den Rücken des Kleingärtners belastet.

Pflanzen, die ihr Laub abwerfen können auch weniger günstige Lichtverhältnisse im Winterquartier ertragen, sofern sie kühl stehen. Räumen Sie die Pflanzen möglichst spät ein, d.h. nach dem Blattfall, dann machen sie weniger Schmutz.

Immergrüne Arten bei wenig Licht zu überwintern, ist nicht empfehlenswert. Denn nach einigen Wochen sind die Reserven aus der Vegetationsperiode aufgebraucht, und das Laub beginnt zur vergilben bzw. fällt ab. Wenn es nicht genügend Licht bekommt, verliert jedes Blatt seine Funktion und ist damit langfristig zum Sterben verurteilt. Häufig beginnen die Pflanzen schon bald nach dem Blattabwurf auszutreiben, denn sie wollen Verlorenes ersetzen. Dieser Austrieb ist – aufgrund von Lichtmangel in den Winterräumen – ohne Wert. Spätestens beim Wiederausräumen müssen die schwachen, vergeilten Triebe zurückgeschnitten werden. Dies geht aber an die Substanz der Pflanzen. Wenn Sie dann erneut austreiben ist es oft schon spät in der Saison und die Pflanzen sind geschwächt. Der ideale Überwinterungsort ist daher für im mergrüne ein Wintergarten oder Gewächshaus mit Frostwächter.

Unbeheizte Wohnräume (z. B. das im Winter unbenutzte Kleingartenhäuschen) oder helle, kühle Treppenhäuser sind eine weitere exzellente Alternative für die Überwinterung von Oleander, Engelstrompete (Brugmansia), Schönmalve (Abutilon) und Wandelröschen (Lantana).

Folienhäuser (Selbstbausets) mit entsprechender Belüftung und Heizung sind auch eine gute Option. Bei Folienhäusern ist aber die Gefahr durch Tropffall aufgrund des Kondenswassers häufig, da etwas abgewandelt gilt: „Steter Tropfen höhlt auch das Blatt.“

Die Pflanzen sollten übrigens so spät wie möglich eingeräumt werden, in nicht exponierten Gebieten durchaus erst im Dezember sofern es nicht friert. Das zu frühe und das zu späte Einräumen gehört neben falschem Gießen zu den sichersten Methoden Pflanzen im Winterquartier umzubringen.

Gartenmythos

Bei der Neupflanzung von Obstbäumen sollte man Kompost in das Pflanzloch einarbeiten und Sand für eine bessere Drainage zusetzen.

Nein und Nein. Das Zufügen von Kompost in Pflanzlöcher ist unnötig, und kann im Extremfall das Wurzelsystem am guten Anwachsen hindern. Die Ursache ist, dass das Einbringen von Dünger und damit sehr nährstoffreiche Pflanzlöcher den Wurzeln zu wenig Anreiz geben, sich auszubreiten, um Nährstoffe und Feuchtigkeit vom umgebenden Boden zu absorbieren. Der eingearbeitete Kompost zersetzt sich weiterhin, wodurch die Pflanzlöcher einsacken und Mulden im Boden erzeugen können.

Für einen optimalen Start soll das Pflanzloch doppelt so groß wie der Ballen des Baums sein, und bei Bedarf kann ein wenig Dünger wie Hornspäne zugesetzt werden. Die Zugabe von Sand ist nur dann sinnvoll, wenn 50 Prozent der Erde durch Sand ersetzt wird. Ansonsten erzeugt der Sand in Kombination mit Lehm eine betonähnliche Bodenstruktur, die Nährstoffaufnahme erschwert. Lehmige Erde ist übrigens besser als ihr Ruf, da Lehmböden gut Wasser und Nährstoffe speichern.


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