Gegen Ende des Jahres stürmt es immer öfter, der Wind fegt durch den herbstlichen Garten. Haben wir Bäume in unserem Kleingarten stehen, stellen wir uns natürlich nicht selten die Frage, ob die dem Wetter auch standhalten. Wir haben uns mit unserer Fachberaterin Brigitte Moravec über das Thema Wind und Sturm im Garten unterhalten und dabei festgestellt: Obstbäume sind hier klar im Vorteil.

Nadelbäume

Denn tatsächlich sind es eher die Nadelbäume, die bei Wind häufig brechen. Dann fallen sie meistens senkrecht. Nicht selten kippt der Nadelbaum auch nur, dann wird er ausgehoben, weil er Flachwurzler ist. Er steht dann schief im Garten. Das muss aber nicht bedeuten, dass die Wurzeln "herausstehen", denn es gibt auch Herzwurzler (sie haben Wurzeln, die senkrecht und horizontal in die Erde wachsen). Diese Bäume sind so allerdings nicht standfest und neigen sich dann, wenn sie nicht brechen. All diese Probleme finden wir aber nur bei Nadelbäumen, bei Obstbäumen sieht die Sache schon anders aus.

Obstbäume

Bei Obstbäumen werden meistens keine wesentlichen Schäden verursacht. Wenn aber Schäden passieren, dann meist, weil der Baum nicht ordnungsgemäß und regelmäßig gepflegt wurde, und da haftet natürlich grundsätzlich der/die BaumbesitzerIn. Ist der Baum aber in Ordnung, es waren „höhere Gewalten“ im Spiel und es entsteht beispielsweise ein Schaden beim Nachbarn, dann muss der Nachbar gut versichert sein, weil hier dann nicht der/die „VerursacherIn“ (= BaumbesitzerIn) zahlen muss, sondern der/die Geschädigte. Dazu muss der/die BaumbesitzerIn aber beweisen können, den Baum gut gepflegt zu haben.

Können wir Sturmschäden vorbeugen?

Viele denken jetzt vermutlich daran, den Baum etwa festzubinden. Das hilft aber nichts. Die beste Möglichkeit, um Schäden an oder durch Bäume zu vermeiden ist der regelmäßige Schnitt des Baumes. Nicht zu viel, aber doch regelmäßig. Fragt sich nur, was schneide ich weg? Frau Moravec erklärt uns: "Ich sehe ja, welche Äste alt sind oder welche einen Riss haben. Zum Beispiel haben wir aber auch einen Fall in einem Verein, da steht ein Birnenbaum, der hat auf jedem Ast einen Riss, aber der wächst gerade, also ein Spalierbaum, da ist keine Gefahr gegeben."

Was, wenn aber schon Äste gefährlich herunterhängen? Das sieht man oft bei Pappeln, wie uns aufgefallen ist. Unsere Fachberaterin sagt, dass Pappeln ganz besonders gefährdet sind. Aber die gibt es in unseren Kleingärten eigentlich nicht: "Wir haben bei einem unserer Vereine erst alle Pappeln entfernt, die standen nämlich beim Parkplatz, und da sind bei jedem Wind immer Äste auf die Parkplätze gefallen. Da haftet man natürlich für die Schäden, die an den Autos entstehen", sagt Brigitte Moravec. Besonders gefährdet sind also auch Wassersaugende, das sind die typischen Au-Bäume, zu denen eben auch die Pappel gehört.

Abgebrochene Äste

Wenn einzelne Äste abbrechen, die einen größeren Durchmesser als eine 2-Euro-Münze haben, dann kann die Bruchstelle mit Wundbalsam geschmiert werden, um die Wunde sachgemäß wieder zu verschließen. Ansonsten kann der Ast an der Basis abgesägt werden.


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