Update 21.11.2024 (1. Version vom 20. November 2019)
Den Boden vorbereiten
Die größte Gefahr für den Boden ist nicht der Frost, sondern die Verschlammung, welche die Nährstoffe aus dem Erdreich herauslöst. Deshalb sollte man harte Böden ca. 20 cm mit einem Spaten anstechen und wenden, damit der Niederschlag tiefer in das Erdreich eindringen kann. Zerkleinernder Erdschollen ist nicht erforderlich, denn das erledigt der Frost in den kommenden Monaten. Bei weicheren Böden ist das auflockern mit einer Gabel ausreichend.
Dies ist auch der richtige Moment um gleich nochmal das Unkraut ordentlich zu entfernen, damit es im Frühjahr zu keiner schlagartigen Vermehrung kommt.
Beete sollen vor dem Winter auf keinen Fall gedüngt werden. Der Boden kann die Nährstoffe bei Frost und ohne aktives Wurzelwerk nicht festhalten. Allerdings empfiehlt sich für den Nährstoffnachschub halbverrotteten Kompost, Schreddergut oder etwas Grasschnitt aufzubringen.






Winterdecke für das Beet
Herbstlaub soll auf dem Rasen entfernt werden damit es nicht zu verfilzten und erstickten Stellen kommt. In den Beeten kann Herbstlaub allerdings sehr gute Dienste erweisen.
Die Laubdecke sollte allerdings nicht mehr als 5 cm betragen, um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu gewehrleisten. Kontrollieren sie das Laub auch auf einen möglichen Pilzbefall.
Neben Laub eignet sich auch Stroh gut als Winterdecke, welche vor der Kälte schützt und gleichzeitig Nährstoffe liefert. Diese kann mit kleineren Ästen vom letzten Baumschnitt beschwert werden, um vor dem Wind zu schützen.
Auch Nadelschnitt wird öfters zur Abdeckung verwendet. Dies ist möglich, hat allerdings einige Nachteile. Im Frühjahr sind die Reste schwer ins Beet einzuarbeiten und können mit Frühblühern verwachsen und diese zerstören. Verzichten sollte man auf jeden Fall auf Nadelschnitt von Thujen. Diese enthalten viele Gerbstoffe, die den Boden sauer machen können und so die Gefahr von Mangelerscheinungen bei Pflanzen erhöhen.
Laub ist nicht gleich Laub
Beim der Verwendung von Laub gibt es zwei Eigenschaften die unseren Anwendungszweck beeinflussen. Einerseits die Geschwindigkeit des Verrottungsprozesses und andererseits die Stoffe, die bei diesem Prozess freiwerden und somit einen Einfluss auf den ph-Wert des Bodens haben.
Beim Kompostieren würden wir einen schnelle Verrottung bevorzugen, doch als Winterschutz sind Blätter die nicht zu schnell zusammenfallen die bessere Wahl.
Zu dem langsam verrottenden Laub zählen unter anderem die Eiche, Ross- und Edelkastanie, Ulme, Pappel und Walnuss. Doch diese langsame Zersetzung geht meist mit einem hohen Gerbstoffanteil einher, der den ph-Wert des Bodens negativ beeinflusst und somit für viele Beete nicht geeignet ist.
Die Walnuss ist zusätzlich noch keimhemmend und hat in einem Gemüsebeet nichts zu suchen. Rhododendren hingegen bevorzugen einen niedrigen ph-Wert des Bodens, weshalb hier durchaus z.B. Eichenlaub eingesetzt werden kann.
Das Laub von Obstbäumen verrottet meist sehr schnell und zusätzlich muss man noch sicherstellen, dass man es nur von gesunden Bäumen verwendet um keine Pilzerreger in den Boden einzubringen.
Unter dieser Betrachtung sind Rotbuche und der Quitten besonders formstabil und auch bezüglich ihrer Inhaltstoffe bedenkenlos. Um einen praktikablen Ausgleich zwischen Winterschutz und Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit zu erreichen kann man die „Winterdecke“ einfach öfters erneuern. Dazu sammelt man am die Blätter in einem Laubkorb aus Maschendraht und bringt es bei Bedarf erneut aus.
Alternative Gründüngung
Als Alternative zu Kompost und dem Abdecken mit Laub kann man auch eine sogenannte Gründüngung vornehmen. Dazu eignen sich im Garten vor allem Leguminosen wie Lupinen oder Klee. Die Pflanzen sorgen für eine nachhaltige Bodenlockerung, reichern die Erde auf natürlichem Weg mit Sauerstoff und Stickstoff an und binden die Nährstoffe. Außerdem fördert die Gründüngung die Artenvielfalt im Boden. Vor der Samenreife sollten die Pflanzen abgemäht werden und können als Mulch auf dem Beet liegen gelassen werden.