Der Johannistag und die Sommersonnenwende – sie sind eng mit der Namensgebung der Ribisel, der Johannisbeere verknüpft. Um „Johanni“, um den 24. Juni, werden die ersten Ribiseln erntereif. Beeren, die am längsten Tag des Jahres gepflückt werden, haben besondere Heilkraft, so der Volksmund.

 

Die Entstehung der Ribisel-Sorten mit roten, weißen, rosafarbenen oder mit schwarzen Früchten kann auf europäische Wildarten zurückgeführt werden. Das macht die Johannisbeere zu einer der wenigen Obstarten, die man tatsächlich als heimisch bezeichnen kann. Ribiseln wurden bereits Ende des 14. Jahrhunderts gesammelt, zu medizinischen Zwecken gepflanzt und verbreitet. Tatsächlich enthalten die Beeren viel Vitamin B, C und E. Insbesondere die schwarze Johannisbeere hat durch ihre Vielzahl an Anthozyanen und Antioxidantien eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Ribiselwein oder Frischobst? 

In Österreich füllte die rote Ribisel ab den 1920er-Jahren eine Lücke in den Weingärten, als Reblaus und Mehltau die Rebstöcke dahinrafften. Vor allem rund um Wien wurde aus den roten Früchten Wein gekeltert und bei Heurigen und Buschenschanken ausgeschenkt. Und auch wenn die Produktion mit dem Wiederaufschwung des Weinbaus zurückging, erhielt sich die Ribisel ihre Beliebtheit – auch als Frischobst.

Ribiseln für den eigenen Garten 

Sie wollen Ihren Garten mit neuen Johannisbeer-Pflanzen bereichern? Setzen Sie den Stock am besten so tief, dass die unterste Verzweigung noch mit Erde bedeckt ist – das fördert die Bildung von Bodentrieben. Nach der Pflanzung werden diese Zweige auf ein Drittel ihrer Länge eingekürzt. Ribiseln stellen keine Ansprüche an den Boden. Sie sind frostresistent und entwickeln sich auch auf halbschattigen Plätzen. 

Bearbeiten Sie den Boden nicht mit der Harke. Darauf reagiert das flache Wurzelsystem sensibel. Eine dicke Mulchschicht aus Strauchhäcksel oder Schilfstroh hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Beikräuter. Ein regelmäßiger Schnitt zwischen August und Februar stärkt die Sträucher. Entfernen Sie altes, abgetragenes Holz sowie schwache Triebe an der Basis. Am Ende sollten acht bis zwölf Bodentriebe übrigbleiben – ein ausgewogenes Verhältnis aus ein-, zwei- und -mehrjährigem Holz. 

Wenn Sie Ihren Ribiselgarten vergrößern wollen, empfehlen wir sogenannte „Absenker“: Dazu biegt man einen langen, jungen Trieb zu Boden, fixiert ihn und häufelt in der Mitte Erde an. Der Trieb bildet Wurzeln, und bald kann man die neue Pflanze von ihrem alten Stock trennen.

Der richtige Kurs für Ribisel-Fans 

Schnitt und Ernte von essbaren Stauden und Sträuchern 

https://www.arche-noah.at/kalender/termin-im-detail/?eid=3347

 

Zum Weiterlesen 

Osterfee und Amazone: Vergessene Beerensorten neu entdeckt 

Achtung: Dieses Buch ist im regulären Handel vergriffen, im ARCHE NOAH Shop aber noch erhältlich. 

https://shop.arche-noah.at/produkt/ Osterfee_&_Amazone

Elisabeth Gaber und Axel Grunt (ARCHE NOAH)


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