Zwischen Ende Oktober und Ende Februar wächst nichts mehr – das stimmt so nicht!
Im Beet sind jetzt Kohl, Porree, Feldsalat und Chicorée die Vitaminbomben und eine gute Alternative zum Supermarkt-Gemüse.

In der dunklen und kalten Jahreszeit ist die Versorgung mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen besonders wichtig. Bei den oben Genannten ist ja wohl klar: Sie alle haben viel davon und werden noch bis in den Winter hinein geerntet. Und besser noch: Sie stehen den aus fernen Ländern importierten Gemüsesorten in nichts nach.

Salat, Kohl- und Wurzelgemüse für die Winter-Vitamine

Kohl war bereits in der Antike geschätzt: Marcus Gavius Apicius, ein berühmter römischer Feinschmecker und der bekannteste Kochbuchautor der Antike, verwendete Kohl in vielen Rezepten. Der Kohlanbau wurde nachweislich erstmals um 600 vor Christi in der griechischen Literatur erwähnt.

Menschen kennen und nutzen die Zichorienwurzeln schon seit dem Altertum, sie wurden als Viehfutter verwendet, aber daraus wurden auch Heilmittel und Ersatzkaffee hergestellt.
Überlieferungen zufolge verdankt der Chicorée seine Entdeckung einem Zufall. Um 1850 haben belgische Bauern nach überreicher Ernte Zichorienwurzeln tief in die Erde gepfl anzt. Im Winter trieben die Wurzeln dann zarte Sprossen aus, die durch den Lichtmangel bleich blieben. Die Geburtsstunde des Chicorée.

Es gibt natürlich noch viel mehr passende Kandidaten für die späte Pflanzung. Zum Beispiel: Endivien, Winterspinat, Winterkopfsalat, Winterkresse, usw.
Ein schönes Beispiel ist auch noch der Knoblauch. Dieser lässt sich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst pflanzen, wobei der Vorteil einer Herbstpflanzung in den größer ausfallenden Knollen liegt.

Schnellwachsende Sorten

Im Herbst gepflanzte Radieschen, Rucola, Feldsalat und verschiedene Pflück- und Schnittsalate kann man meist noch im selben Jahr ernten.

Beim Pflanzenkauf sollte man aber bewusst auf "schnelle Sorten" achten.

Schutz vor Witterung und Pflege

Natürlich brauchen das Wintergemüse in der frostfreien Zeit ausreichend Wasser. Da Schnee nicht tief genug in das Erdreich eindringt, sollte man sich dadurch nicht in Sicherheit wiegen lassen. Auch die Wintersonne entwickelt mehr kraft und eine höhere Verdunstung als man glauben möchte.

Vor Frost und Wind kann man das Wintergemüse mit einem Gartenvlies oder lichtdurchlässiger Folie schützen. Es gibt zwar auch fertige "Folientunnel" zu kaufen, aber die einfachste und flexibelste Methode ist es, mit ca. 5 mm dickem Draht mehrere Bogen zu formen und diese dann mit Vlies oder Folie zu bedecken. So entsteht ein guter Schutz bis -5 Grad.

An schönen Tagen sollte man den Pflanzen aber auch genügend Luft und Sonne gönnen. Also empfiehlt es sich ab und zu zumindest einen Teil der Abdeckung offen zu lassen.

Zeit für eine Pause

Wenn sie sich und ihrem Garten nach der letzten Ernte lieber eine Pause gönnen wollen, ist der Oktober die beste Zeit um das Hochbeet mit Gartenabfällen zu befüllen. So kann der Kompost reifen und einsacken und im Frühjahr mit neuer Pflanzerde befüllt werden. Sollte es in der Gartensaison ungebetene Gäste gegeben haben, kann es von Vorteil sein ca 10 cm der "alten" Erde abzutragen um überwinternde Schädlinge nicht in die neue Saison mitzunehmen.


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